Wohnungsmarkt auf hohem Niveau stabil
Der Wohnungsmarkt war 2014 wie schon in den Jahren davor der erfolgreichste Teilbereich des Wiener Immobilienmarkts.
Nach den erheblichen Zuwächsen bei Mieten und Kaufpreisen kam es 2014 allerdings nur mehr zu leichten Anstiegen. „Der Wohnungsmarkt ist auf hohem Niveau stabil“, resümiert die Leiterin der Abteilung Wohnen bei EHL Immobilien, DI Sandra Bauernfeind. Von einem Preisrückgang könne aber nirgendwo die Rede sein und er sei auch für 2015 und darüber hinaus nicht zu erwarten.
Allerdings sei die Phase, in der Wohnbauentwickler und Wohnungsanbieter praktisch nichts falsch machen konnten, vorläufig vorbei. „Es gibt anhaltend gute Nachfrage nach Wohnraum, aber nicht in allen Segmenten“, so Bauernfeind. „Effizient gestaltete Einheiten mit Kaufpreisen bis zu 350.000 Euro bzw. Gesamtmieten bis 1.800 Euro sind weiter stark gefragt. Mit Wohnungen im mittleren Preissegment und sehr teuren Wohnungen oder Wohnungen in schlechten Lagen kann man aber auch Probleme bekommen und muss entweder mit Leerständen rechnen oder seine Preiserwartungen zurückschrauben.“
Wohnungen werden knapp
Strukturell gibt es in Wien weiterhin einen Nachfrageüberhang. Die demografische Entwicklung – Bevölkerungszuwachs, Entwicklung der Haushaltsgrößen – erfordert in Wien jährlich rund 10.000 neue Wohnungen. Im Ansteigen der Baubewilligungszahlen 2013 und 2014 sieht EHL allerdings nur einen Einmaleffekt und keinen Strukturwandel, daher ist unabhängig von der durch die limitierte Kaufkraft beschränkten Preisentwicklung mit einer anhaltenden Wohnungsknappheit zu rechnen.
Der Immobilienmarkt ist 2014 auch mengenmäßig wieder gut in Schwung gekommen. Die Angebotssituation führte in vielen Regionen zu Preiskorrekturen. Ein größeres Objektangebot war im Vergleich zu 2013 in allen Bundesländern zu verzeichnen. „Auch 2015 ist weiter mit einem leicht steigenden Immobilienangebot zu rechnen. Dies führt dazu, dass auch im kommenden Jahr kaum Preisanstiege zu erwarten sind, im Gegenteil, in vielen Regionen ist mit weiteren – wenn auch moderaten – Preisrückgängen zu rechnen”, so Bernhard Reikersdorfer, MBA, Geschäftsführer von RE/MAX Austria. Die Immobilien-Preisformel für 2015, so die RE/MAX-Experten, lautet: „Hochpreisige Immobilien haben mit einer Preiskorrektur von rund -4 % nach unten zu rechnen, mittelpreisige mit einem Minus von knapp zwei Prozentpunkten und im günstigen Segment werden die Preise nur in der Größenordnung der Sparbuchzinsen, also unmerklich, anziehen“, so Mag. Anton E. Nenning, RE/MAX Managing Director.