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Wohnen mit Stein

Naturprodukte haben beim Bauen und Wohnen Hochkonjunktur. Dass Stein als unverwüstliches, vielfältiges und ästhetisches Material dabei eine besonders große Rolle spielt, liegt auf der Hand.


Material Goa Gold, Oberfläche sandgestrahlt oder bruchrau, BERNIT GmbH & Co KGFoto: BERNIT GmbH

Nach den Besonderheiten von Stein befragt, geraten Experten ins Schwärmen. „Jeder Stein ist ein Unikat!“, ist Mag. Herta Gran von der BERNIT GmbH & Co KG begeistert. „Naturstein ist ein Naturprodukt, welches in den Jahrmillionen der Erdgeschichte durch Hitze, Druck und chemische Prozesse entstanden ist. So vielfältig wie die Farben, Eigenschaften und Einsatzgebiete sind auch die gestalterischen Möglichkeiten, sowohl in Kombination mit anderen Materialien wie auch in den Formen.“ Auch Thomas Schubert von der Schubert-Steinzentrum GmbH widmet sein Geschäft der Idee, den Kunden „die wundervolle Welt der Natursteine“ näherzubringen. „Lassen Sie sich inspirieren von der Einzigartigkeit und natürlichen Schönheit, durch die Natursteine bis heute Menschen so faszinieren“, rät der Steinexperte.

Vielfalt der Anwendungen

Anwendungsbeispiele für Stein gibt es unzählige. Während Nassräume wie Bäder oder Küchen schon lange mit strapazierfähigen Wand- und Bodenbelägen aus Stein ausgestattet werden, wird Stein auch im Wohnbereich immer beliebter – ganz zu schweigen von den Möglichkeiten im Außenbereich. Selbst als Designobjekte ziehen Steine Blicke magisch auf sich. So arbeitet zum Beispiel auch Schubert mit Kristallmarmor, Travertin, Kalkstein, Sandstein, Granit, Gneis, Quarzit oder Onyx und kreiert daraus Robustes, Ästhetisches, aber auch Originelles. Stein ist als Baustoff nicht wegzudenken.
„Während viele Baustoffe im Laufe der Jahre unansehnlich werden, erhält Naturstein eine natürliche Oberfläche, die der Schönheit des Natursteins nicht abträglich ist“, weiß Gran um die Gründe für die Beliebtheit. Naturstein könne einfach und kostengünstig gereinigt werden, die Lebensdauer sei extrem hoch und bei richtiger Planung und Ausführung halten Gebäude aus Naturstein nachweislich für die Ewigkeit. Außerdem weise Naturstein eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit und eine hohe Wärmespeicherkapazität auf – ein idealer Faktor für Fußbodenheizungen. Den so oft ins Feld geführten Nachteil, Naturstein sei sehr teuer, sieht die Steinexpertin anders: „Betrachtet man die Gesamtkosten eines Baustoffs über eine Nutzungsdauer von 30 Jahren und mehr, beweisen unabhängige Untersuchungen, dass Naturstein nicht teurer als vergleichbare künstliche Baustoffe ist. Den etwas höheren Investitionskosten stehen die langfristig günstigen Unterhaltkosten sowie die hohe Lebensdauer gegenüber. Der Aufwand für Reinigungs- und Wartungskosten ist bei Naturstein gering.“
In den letzten Jahren hat sich zudem Kunststein – ein Gemisch aus Polyester, Glasfasern und Steinmehl – gut etabliert, da er kostengünstiger und einfacher zu handhaben ist. Auch Schubert ergänzt sein Natursteinsortiment durch „Technosteine“, strapazierfähige, abriebfeste, porendichte und fleckenresistente künstlich hergestellte Steine, die Form und Farbe immer behalten. Mit einer Härte von acht bis neun – im Vergleich dazu hat Kalkstein drei bis vier, Granit sieben und der Diamant zehn – kann den Technostein fast nichts erschüttern.

Neues aus ganz Altem

Trotz oder gerade wegen seiner langen Geschichte finden sich für Stein immer wieder neue Anwendungsformen, die oft naheliegend, manchmal wiederentdeckt und häufig höchst innovativ ausfallen. „Satinierte Oberflächen im Innenbereich und Naturstein-Wandpaneele stellen neuere Anwendungen auf dem Markt dar“, weiß Gran.
Schubert arbeitet zudem mit Edelsteinen und nutzt neben ihrer unvergleichlichen Optik auch die Tatsache, dass ihnen magische, göttliche oder heilende Wirkung zugeschrieben wird. „Edelsteine nehmen Energie auf, oft in Form von Licht, und geben diese als fühlbare Strahlen mit positiver, homöopathischer Wirkung an ihre Umgebung ab“, erklärt Schubert. „Wundersteine, Talismane und Amulette helfen demnach bei der Verarbeitung von Aufgaben oder fördern Aktivkräfte. Natürlich sind die Meinungen dazu geteilt, absolut unbestritten sind jedoch die prachtvolle Schönheit und der exklusive Charakter dieser mehr als außergewöhnlichen Naturprodukte.“

Stein in der Ordination

An die Baustoffe in einer Arztpraxis werden naturgemäß besonders hohe Anforderungen gestellt. Kein Problem, meint Gran: „Naturstein ist ökologisch und umweltverträglich! Für seine eigentliche Herstellung ist kein Energiebedarf notwendig. Lediglich bei der Gewinnung und Bearbeitung wird Energie verbraucht. Der Anteil ist jedoch im Vergleich zu anderen Baustoffen gering.“ Als natürlicher Baustoff enthalte Naturstein keinerlei gesundheitsgefährdende Schadstoffe, könne problemlos in Lebensmittelbereichen verwendet werden und benötige auch keine chemischen Hilfsstoffe wie Schutzanstriche oder Beschichtungen. „Naturstein ist unbrennbar und entspricht den strengen Baunormen – Rutschfestigkeit, Abrieb, Frostsicherheit, DIN-Normen etc. – für öffentliche oder gewerblich genutzte Gebäude“, ergänzt Gran.
Wo auch immer Stein eingesetzt wird – im Haus, in der Praxis oder im Garten –, punktet das Material stets mit individueller Optik und Haptik. Die pflegeleichten Eigenschaften und die enorme Haltbarkeit machen es zudem zu einem zeitgemäßen und im wahrsten Sinne des überstrapazierten Wortes „nachhaltigen“ Baustoff. Wer Individualität und Stabilität schätzt, liegt mit Stein als Baumaterial ganz sicher nie falsch.     bw

Vorteile von Naturstein

  • Langlebigkeit
  • Robustheit und Belastbarkeit
  • Reinigungs- und Pflegeleichtigkeit
  • Feuerfestigkeit
  • Farben- und Formenvielfalt
  • Lichtechtheit
  • antistatisch
  • emissionsneutral
  • kein Nährboden für Milben und Krankheitserreger
  • geruchsneutral
  • wärmespeichernd und -leitend
  • passive Raumkühlung im Sommer
  • hygienefreundlich – Hausstaub leicht zu erkennen und zu beseitigen
  • gesundes Wohnen

Quelle: BERNIT GmbH & Co KG, www.bernit.at

Verarbeitung von Stein

Form: Rundstein, Bruchstein, gebrochene Mineralstoffe
Größe: Gesteinsmehl, Sand, Kies, Schotter, Steinblöcke
Verwendungszweck: Naturstein: beliebige Form für z. B. Mauersteine oder Pflastersteine
Werkstein: behauen, gespalten oder traditionell hergestellt (Ziegel, Betonsteine)
Haustein: unbearbeiteter Stein, der von Steinmetz oder Bildhauer in Form gebracht wird
Harter Naturstein: z. B. Basalt, Granit, Porphyr, Quarzit
Weicher Naturstein:
z. B. Kalkstein, Sandstein, Nagelfluh, Travertin, Schiefer, Marmor