Wo Wohnträume wahr werden
Ein individuelles Architektenhaus mit kühnen Formen und edelsten Materialien, ein gemeinsam in der Gruppe realisiertes urbanes Wohnkonzept, eine mehrgeschoßige Maisonettewohnung in Hanglage oder ein Wochenendhäuschen mit Privatstrand – es gibt unzählige Möglichkeiten, sich seinen ganz persönlichen Wohntraum zu erfüllen.

Moderne Architektur im Einfamilienhaus konzentriert sich wieder verstärkt auf die substanziellen Werte, auf klare Formen, hohe Funktionalität und Materialqualität. Hier ein Beispiel für ein Massivhaus nach individueller Architektenplanung aus Hinterbrühl bei Wien.
Ob abgeschirmt am einsamen Waldrand oder mitten drinnen im pulsierenden Leben der Großstadt, ob im exklusiven Architektenhaus oder in der stylischen Dachterrassenwohnung, ob am Wasser oder in den Bergen, ob in Reih und Glied oder ganz individuell, ob großzügig barock oder minimalistisch modern: Wohntraum bedeutet für jeden etwas anderes, aber immer etwas ganz Spezielles. Was bedeutet also Wohntraum für Sie, Herr Architekt? Fritz Oettl ist gerade dabei, sich seinen ganz persönlichen Wohntraum zu erfüllen. Der Architekt hat dafür die Seiten gewechselt, ist vom Planer zum Bauherren geworden – wobei sich die strikte Aufgabentrennung wieder relativiert, denn Fritz Oettl baut im Rahmen eines Baugruppenprojekts.
In Wiens Stadtteil Seestadt Aspern entstehen in den kommenden Jahren insgesamt 170 neue Wohneinheiten, aufgeteilt auf vier Baugruppen. Fritz Oettl ist als Projektentwickler und Gruppenmitglied in der Baugruppe JAspern und damit ganz von Beginn an mit dabei. Eigentlich ist er nicht nur mit dabei, sondern ein wesentlicher Treiber des Projekts. Derzeit besteht die Gruppe aus acht Bauherren, weitere Gruppenmitglieder werden aber noch gesucht. Gemeinsam entwickeln sie ein Bau- und Wohnkonzept für 17 Wohneinheiten.
Das Baugruppenkonzept
Wie aber funktioniert eine Baugruppe? „Am Anfang braucht es eine Art Kerngruppe“, erzählt Fritz Oettl über die Entstehung des Projekts. „In unserem Fall bestand diese aus drei Leuten, die eine Vision eines gemeinsamen und doch individuellen Wohnens hatten, ein Konzept dafür entwickelten und einen geeigneten Bauplatz fanden, wo sich dieses Konzept auch umsetzen lässt.“ Die Kerngruppe trägt ein gewisses finanzielles Risiko, muss vorinvestieren in Skizzen und Grobentwürfe. Dafür haben die Mitglieder der Kerngruppe den Vorteil der ersten Wahl. Mithilfe der Konzepte und Entwürfe werden dann weitere Interessenten ins Boot geholt, die Gruppe wächst, bis alle geplanten Wohneinheiten zugeordnet sind.
Sämtliche Planungsschritte wie etwa Wohnungsgrößen und -zuschnitt werden in der Baugruppe abgestimmt, ein komplettes und kompetentes Planer- und Konsulententeam sichert eine hochwertige Durchführung innerhalb des festgelegten Zeit- und Kostenplans. Die Baukosten bewegen sich im Rahmen der Wiener Wohnbauförderung, Zusätze, die über den Standard des geförderten Wohnbaus hinausgehen, werden gemeinsam beschlossen und privat finanziert, wie zum Beispiel gemeinsam nutzbare Räume, Dachterrassen oder Außenbereiche. Die Gruppe entscheidet in der Startphase, was wünschenswert und was leistbar ist. Alle Gruppenmitglieder sind dabei gleichberechtigt. In regelmäßigen Sitzungen werden die anstehenden Entscheidungen diskutiert und abgestimmt. Der beauftragte Architekt bekommt dann von der Gruppe die Vorgaben für seine Planung geliefert, setzt diese in der Folge in seinem Entwurf um und präsentiert das Ergebnis dann wieder der Gruppe.
Darüber hinaus wird in Einzelgesprächen festgelegt, wie die einzelnen Wohneinheiten innen konkret gestaltet werden, denn in der Gesamtplanung wird größter Wert auf Flexibilität und Individualität gelegt. „Es ist das Wesen der Baugruppe“, sagt Architekt Fritz Oettl, dass jedes Gruppenmitglied seinen ganz persönlichen Wohntraum verwirklichen kann und dabei trotzdem Synergien heben und in einer funktionierenden Gemeinschaft leben kann.“ Denn neben dem baulichen Aspekt – Stichwort: Wohnen nach Maß – punktet nach Meinung von Oettl das Baugruppenkonzept auch durch seinen sozialen Mehrwert: „Die Baugruppe garantiert Wohnen innerhalb einer guten Gemeinschaft. Alle Nachbarn haben ab dem Planungszeitraum miteinander gearbeitet, sich kennen gelernt, diskutiert, sich bei Bedarf auch zusammengestritten und gemeinsam etwas geschaffen. Daher lässt es sich ab dem ersten Tag im neuen Haus gut zusammenleben. Das ist gerade im urbanen Bereich keineswegs selbstverständlich.“ Im konkreten Projekt in der Seestadt Aspern wurde etwa schon in der ersten Konzeptphase gemeinsam festgelegt, dass es eine frei nutzbare Dachterrasse geben soll anstelle eines Luxuslofts. Im Erdgeschoß wird ein Veranstaltungsraum mit Profiküche eingerichtet, der „Salon JAspern“.
Aber nicht nur innerhalb der einzelnen Baugruppen findet eine Abstimmung statt. Auch mit den anderen drei Baugruppen, die auf dem Areal bauen – insgesamt eine Fläche von etwa 90 mal 90 Meter – werden die später gemeinsam genützten Räume auch gemeinsam festgelegt. In der Seestadt wird es zum Beispiel keine Zäune oder Abgrenzungen geben, dafür offene Grünflächen. Direkt bei den Häusern wird auf Garagen verzichtet, dafür kommen dezentrale Parkhäuser an der Peripherie. Mit dieser Maßnahme wird der gesamte öffentliche Stadtraum vom Verkehr entlastet und die Lebensqualität für die Bewohner deutlich erhöht.
Die Stadt Wien garantiert außerdem eine hervorragende infrastrukturelle Erschließung des Projekts. Wenn die Wohneinheiten 2014 bezugsfertig sind, wird die neue U-Bahnstation bereits voll in Betrieb sein. In einer zentralen Geschäftsstraße werden alle Produkte des täglichen Bedarfs angeboten werden.
„Was hier in der Seestadt Aspern gerade entsteht, ist international einzigartig“, sagt Fritz Oettl. „Die konzertierte Entwicklung von 170 Wohneinheiten wird der Baugruppenidee viele neue Impulse geben“, ist der Architekt überzeugt. Als Baugruppen-Vorreiterland gilt heute Deutschland. Hier wurden in den letzten 20 Jahren hunderte Projekte realisiert, in Österreich hingegen bisher nur sehr vereinzelt. „Das sollte sich aber in Zukunft ändern“, ist Oettl von der Idee und den Vorteilen des Baugruppenkonzepts überzeugt.
Funktionalität & klare Formensprache
Szenenwechsel: Vom Bauherren zum Architekten – Herr Oettl, was sind die großen Trends im heutigen Wohnungsbau? „Was zuallererst auffällt ist, dass vor allem im höherpreisigen Segment wesentlich verantwortungsvoller beauftragt und geplant wird, etwa was die Energieeffizienz und Ökologie betrifft.“ Hier verfügen die Bauherren heute über viel mehr Wissen und auch Bewusstsein als früher.
Aus architektonischer Sicht erkennt Oettl eine eindeutige Verschiebung in Richtung moderner Architektur mit einer klaren Formensprache und hoher Funktionalität. Dazu hätte die Entwicklung der Bautechnik wesentlich beigetragen. Erst dadurch wurden etwa riesige Glasflächen auch wirtschaftlich und energietechnisch interessant.
Oettl konstatiert auch einen Trend zur „Einfachheit und Ehrlichkeit“ im Sinne der Formensprache. Das pompöse Zurschaustellen von Reichtum würde immer mehr zugunsten einer „Konzentration auf substanzielle Werte“, einer hohen Funktionalität und Materialqualität weichen.
Wohnhausanlage am Waldrand
Aber nicht nur in einem Einfamilienhaus lässt sich der persönliche Wohntraum erfüllen. Auch neue Wohnhausanlagen entwickeln sich immer mehr von anonymen, standardisierten Wohnbauklötzen hin zu harmonischen Gesamtkonzepten, die sich einerseits ihrer Umgebung perfekt anpassen und andererseits auch ihren Bewohnern viel Gestaltungsfreiraum lassen – Freiraum, um auch in diesem Rahmen einen ganz persönlichen Wohntraum wahr werden zu lassen. Ein gutes Beispiel dafür ist eine gemeinschaftliche Wohnhausanlage mit 87 geförderten und 38 freifinanzierten Mischek-Eigentumswohnungen, die derzeit direkt neben einem Waldgebiet, an der Grenze zwischen Hietzing und Penzing, entsteht. Erhaltenswerte Teile der ehemals berühmten „Stadt des Kindes“ werden erhalten und revitalisiert, zusätzlich neue Wohnhäuser eingegliedert.
Eine architektonische Besonderheit stellen dabei die Maisonettewohnungen über mehrere Etagen dar (Split-Level-Wohnungen). Diese außergewöhnliche Lösung wurde aufgrund der leichten Hanglage gewählt. Sämtliche Wohneinheiten bieten Freiflächen wie Loggien, Terrassen oder Eigengärten. Autoabstellplätze befinden sich in der Tiefgarage, die Oberfläche der Anlage wird somit autofrei. Große Grünflächen, Spielplätze, ein gemeinschaftliches Schwimmbad mit Wellnessbereich und eine Turnhalle bieten ausreichend Platz für Sport und Aktivitäten. Die Fertigstellung der Wohnhausanlage ist für Sommer 2013 geplant.
Seeresort Hautzendorf
Perfekt fürs Wochenende, die Ferien oder vielleicht auch als „Alterssitz“ eignet sich das zukünftige Seeresort Hautzendorf, südlich von Graz. Auf einer Liegenschaft der Strabag an einem See mit rund 17 Hektar Wasserfläche werden auf 64 Parzellen unterschiedlichster Größe fünf Haustypen gebaut und im Eigentum verkauft. Die neuen Eigentümer erhalten einen Zugang zum See, teils mit Strand und einen Miteigentumsanteil am See.
Der See grenzt einerseits im Süden an den Schwarzlsee und das Schwarzlsee-Freizeitzentrum und bietet damit Möglichkeiten für diverse Aktivitäten. Andererseits ist das Gebiet westlich des Flughafens Graz Thalerhof eines der bedeutendsten Naherholungsgebiete der Stadt Graz. Dem speziellen Lebensgefühl vom Wohnen am See wird durch eine villenartige, zeitlos moderne Architektur Rechnung getragen. Strukturell erzeugt die Häusertypologie, die unterschiedlichste Wohnbedürfnisse bedient, einen ensembleartigen, eigenständigen Charakter. Über die Form des Baukörpers ergeben sich vielfältige Außenräume, wie die Terrasse im Obergeschoss, der gedeckte Sitzplatz zum See vor dem Wohnraum oder der überdachte Eingangsbereich. Große Fensterflächen unterstreichen die moderne Architektur.
Die Häuser werden zum Teil in klassischer Massivbauweise als Niedrigenergiehäuser, zum Teil in Holzbauweise nach Entwürfen von Lukas Lang errichtet. Lang steht für eine moderne, flexible und nachhaltige Art zu bauen. Das innovative Komponentenbausystem aus industriell vorgefertigten Bauteilen ermöglicht erstmals, ein Gebäude vom Fundament bis zur Haustechnik jederzeit kostengünstig und qualitativ hochwertig an die individuellen Bedürfnisse der Bauherrn anzupassen. Die ökologische Bauweise aus Holz vermittelt mehr als jedes andere Baumaterial ein Gefühl von Wohnlichkeit und Behaglichkeit.
Der Baubeginn der ersten neun Holzhäuser ist im Frühjahr 2012 bereits erfolgt. Mit der Fertigstellung in den einzelnen Bautranchen ist ab Ende 2012 zu rechnen.
vw
foto: Flow-Architektur