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„Wider die Kapitalisierung des Geistes“

Der Paul Watzlawick-Ehrenring 2016 ging an Univ.-Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann.


Der Träger des Paul Watzlawick-Ehrenrings der Ärztekammer für Wien ist der österreichische Philosoph, Autor und Querdenker Univ.-Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien, und Univ.-Prof. Dr. Hubert Christian Ehalt, Kurator und Juror, überreichen den Preis. Foto: Ärztekammer für Wien, Stefan Selig

Für die Ärztekammer für Wien ist der „Paul Watzlawick-Ehrenring“ mehr als eine Hommage an den großen österreichischen Wissenschaftler und Therapeuten. Er ist Appell an die eigenen Mitglieder, das aktive und konstruktive Gespräch mit den Patienten zu suchen, den Dialog und den Diskurs in den Mittelpunkt zu stellen. „Das Verständnis für das Gegenüber, die Empathie für die Situation des Patienten, das Eingehen auf Gesten und nonverbale Zeichen ist die Voraussetzung für Diagnose und Therapie. Nur wer zuhört und sich in die Lage der anderen versetzt, ist ein guter Arzt im hippokratischen, humanistischen Sinne“, so Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien. Der Paul Watzlawick Ehrenring ist ein aufrichtiges und nachhaltiges Bekenntnis zu einem dynamischen, sich permanent in Frage stellenden Selbstverständnis des Arztes. „Paul Watzlawick hat exemplarisch dargelegt, worum es in der zwischenmenschlichen Kommunikation geht, welche Missverständnisse und Asynchronitäten es geben kann und mit welchen Methoden man ihnen begegnet. In diesem Sinne ist er auch Vorbild für unsere tägliche Praxis“, fasst Szekeres zusammen. Darüber hinaus versteht sich die Initiative der Ärztekammer für Wien auch als Bekenntnis des Brückenschlages zwischen Natur- und Geisteswissenschaften: als Absage an Spartendenken und Separatismen, als Anerkennung der großen Leistungen, die österreichische Wissenschaftler geleistet haben.
„Konrad Paul Liessmann steht mit seiner philosophisch-analytischen Arbeit stets auf der Seite der Kritik einfacher, populärer bzw. populistischer Wahrheiten. Seine Arbeit steht für die zeitgemäße Aufforderung, dem Kantschen Postulat des ‚sapere aude‘, des Wissenswagnisses, zu folgen. Liessmanns Arbeit ist im besten Sinn ein Impuls, Auseinandersetzung, Analyse und Kritik als lustvolles Spiel zu betrachten und dabei ein tätiger Philosoph, ein Freund des Wissens und der Weisheit zu sein“, formulierte der Juror Univ.-Prof. Dr. Hubert Christian Ehalt, Historiker und Anthropologe.
www.watzlawickehrenring.at