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Von der Natur abgeschaut

Sich in den eigenen Wänden wohlfühlen und dabei Energie sparen. Häuslbauer greifen immer häufiger zum Baustoff Holz.


Holzhäuser wie etwa hier von ELK bieten optimale Wärmedämmung: im Sommer und im Winter. Foto: Elk fertighaus AG

Holz riecht gut, es greift sich gut an und man spürt, wenn es sich bewegt. In einem Holzhaus fühlen wir uns behaglich, wir empfinden die Raumtemperatur sogar um bis zu zwei Grad Celsius wärmer. Bauen mit Holz liegt im Trend und das nicht ohne Grund. Der Einsatz von Holz schont das Klima. „Holz bindet CO2 und senkt damit Emissionen. Sogar nach dem Abriss eines Gebäudes kann der Baustoff wiederverwertet oder verbrannt werden“, erklärt DI Dr. Martin Teibinger. Er leitet den Bereich Bauphysik bei Holzforschung Austria, dem größten Forschungs- und Prüfinstitut für Holz in Österreich. Dazu kommen kurze Transportwege zur Baustelle und ein geringer Energieaufwand für die Herstellung im Vergleich zu Stahl oder Beton. In den letzten Jahren hat sich die Holz- oder Holzmischbauweise als Passivhaus-Standard etabliert. Drei Viertel der Passivhäuser verfügen bereits über Hüllen aus Holz. Stichwort Wärmedämmung: „Mit seiner geringen Wärmeleitzahl bietet Holz außerdem einen ausgezeichneten Schutz vor Temperaturen“, sagt der Holzforscher – sowohl im Winter als auch in der warmen Jahreszeit. In der Praxis macht sich die schnelle und trockene Bauweise bezahlt: Holzgebäude sind sofort tragfähig und begehbar. Die Bewohner können direkt nach Fertigstellung einziehen – ohne Gefahr von Feuchtigkeit oder Schimmel. Holz eignet sich daher besonders für Dachboden-Aufstockungen und Zubauten sowie thermische Sanierungen. Holz ist optimal für die Isolierung von Gebäuden und spart den Bewohnern Heizkosten.

Natürlicher Schutz für die Holzfassade

Und was ist mit den Nachteilen? Hier wird häufig der Pflegeaufwand genannt, denn eine Holzfassade muss regelmäßig geölt oder gestrichen werden – öfter, als ein Putz geweißelt wird. Immer mehr Holzhausbewohner entscheiden sich allerdings dafür, ihre Holz­außenwände unbehandelt zu lassen – sie vergrauen dann zwar mit der Zeit, doch dieser Vorgang ist ein natürlicher Schutzprozess des Holzes, hervorgerufen durch UV-Strahlung und Regen. Wer einmal streicht, muss es aber immer wieder tun. Allerdings, so Teibinger, sollte dann auf chemischen Holzschutz verzichtet werden. Stattdessen sollte man auf baulich-konstruktiven Holzschutz setzen. Damit meint der Holzexperte, dass das Holz so verbaut wird, dass es vor Verwitterung bestmöglich geschützt ist und somit nicht behandelt werden muss. „Ein möglicher Brand stellt heute kein erhöhtes Risiko mehr dar“, versichert Teibinger. „Die sorgfältige Planung und Ausführung sowie die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen sichern den Brandschutz.“ Im Fall der Fälle entsteht Holzkohle, sie bildet eine natürliche Dämmschicht und bewahrt das ungeschädigte Holz vor weiterer Aufheizung. Bevor man sich für ein bestimmtes Holzhaus entscheidet, sollte man sich mit den einzelnen Holzbautypen auseinandersetzen – jede Holbauweise birgt ihre Vor- und Nachteile.  

Das Architektenhaus

Das Architektenhaus bezeichnet ein Konzept, das individuelle Wohnwünsche mit allen Vorteilen des schlüsselfertigen Bauens kombiniert. Beim Juristenpaar Elke und Markus waren die Eindrücke einer Toskanareise bestimmend für die Motivation, den Wohntraum vom eigenen Haus im mediterranen Stil umzusetzen. Die Idee ist vorhanden, die genaue Vorstellung, wie das Eigenheim aussehen soll auch, doch zur gestalterischen Umsetzung bedarf es der individuellen Planung durch einen erfahrenen Architekten. Viele professionelle Bauplaner lassen sich gerne von großen Vorbildern und Gebäudephilosophien sowie der mediterranen Wohnkultur inspirieren. Geboten wird alles vom klassischen Landhausstil über das lichtdurchflutete Haus nach dem Vorbild der traditionellen Architektur des Mittelmeerraums bis hin zu klaren Baukörpern, bei denen neben natürlichen Baustoffen wie Holz und Ton auch Glasfassaden und milde Farben dominieren.

Klare Ästhetik

„Wir gestalten zeitgemäße Häuser in offener, transparenter Bauweise“, sagt Architekt DI Wolfgang Paschinger, der die Marke „de *boxx“ ins Leben gerufen hat. „Schlichte Eleganz und Zweckmäßigkeit sind uns ein besonderes Anliegen, ganz wie die Bedürfnisse der Menschen es verlangen.“ In der modernen Architektur wird immer mehr auf Holz gesetzt. Das entspricht dem modernen Wohntrend und hat darüber hinaus eine Menge Vorteile: Neben dem energiesparenden Konzept gewinnt man beim Bauen mit Holz auch noch Platz. Massivholzwände und Decken sind bei gleicher statischer Anforderung wesentlich schlanker als Ziegelwände und Betondecken. „Konkret bedeutet das entweder mehr Nutzfläche auf gleichem Raum bei kleinen Grundstücken oder kleinere Bodenplatte und weniger Fassaden – beziehungsweise Dachflächen bei gleicher Nutzfläche und damit bares Geld für die Einrichtung oder die Gartengestaltung“, hebt Paschinger die Vorteile des massiven Holzbaus hervor.
Der ökologische Hausbau ist gekennzeichnet durch eine Bauweise, bei der die tragenden Bauteile aus Massivholz – im Allgemeinen aus Kreuzsperrholz oder Kreuzlagenholz – gefertigt sind. Das bewirkt mehr Statik und verhindert, dass sich das Holz allzu sehr „bewegen“ kann – eine der natürlichen Eigenschaften dieses Bio-Baustoffes. Angeboten werden optimierte Grundrisse von 90 bis 180 m2, die man fix übernehmen kann. „Selbstverständlich sind flexible Adaptierungen in jede Richtung möglich“, so der Architekt aus Wien. Großer Wert wird auch auf die Transparenz klar definierter Kosten gelegt. Daher wird auf sogenannte Teaser verzichtet, die nach erstem Anschein zwar günstiger sind, im Nachhinein aber eine Menge versteckter Kosten erhalten.

Überschaubare Kosten

Viele Käufer sogenannter schlüsselfertiger Häuser erliegen häufig der Illusion, der im Vertrag genannte Festpreis garantiere absolute Sicherheit. Erst spät realisieren viele, dass in diesem Preis keineswegs alle Leistungen enthalten sind. Oft kommen beispielsweise Kosten für die Erschließung des Grundstücks oder die Einrichtung der Hausanschlüsse hinzu. Eine absolute Kostengarantie können allerdings auch Architekten nicht abgeben, da sie Steigerungen bei den Baupreisen nicht vorhersehen können. „Ein Architekt“, stellt Paschinger fest, „kann zwar nie so billig planen wie ein Bauträger, der seit Jahren das gleiche Haus errichtet. Wo es aber um eine individuelle Planung an einem besonderen Standort geht, ist der Architekt nicht teurer.“
Selbst ein gewisses Maß an Mehrkosten relativiere sich mit Blick auf einen späteren höheren Wiederverkaufswert. Dafür spielen nämlich die Zukunftsfähigkeit und die Energieeffizienz eine wichtige Rolle – und bei einem individuell geplanten Haus seien die Folgeinvestitionen tendenziell niedriger.
Wie aber findet man einen Architekten, der geeignet ist, die eigenen Vorstellungen umzusetzen? Große Wohnbaumessen, aber auch die Architektenkammer, die im Internet ihr Wissen über ihre Mitglieder detailliert aufbereitet, sind zuverlässige Quellen, wobei immer Referenzen eingeholt werden sollten. Und wenn man beim Spazierengehen ein Haus bemerkt, das gefällt, kann man unter Umständen auch anklingeln und fragen, wer der Architekt ist.“

Detailverliebt

Bei der Planung durch einen Architekten ist möglich, was gefällt: Es sind Details, die über den harmonischen Gesamteindruck entscheiden. Etwa die Fenster. Ob großzügige Glasflächen bis zum Boden, ob südländische Sprossenrahmen oder funktionale Lichtschlitze in kühler Fassade: Schön ist, was passt! Sehr edel wirken beispielsweise Häuser im Holz-Design mit Eckverglasung, die sich über zwei Etagen erstreckt. So gewinnt ein Zimmer mit offener Empore über dem Essbereich zusätzlich an Höhe.   
Große Baufirmen setzen auf intelligente Qualität bei der Auswahl heimischer und ökologischer Baustoffe, bei zukunftsweisenden Technologien, Energie- und Umweltkompetenz sowie bei der Betreuung vom Anfang bis zur Schlüsselübergabe. Somit erhält man das Beste aus zwei Welten: das persönliche Traumhaus nach individuellen Architektenplänen mit den Vorteilen des Qualitätsführers in der industriellen Holzbauweise. „Als Generalunternehmer übernimmt die Baufirma die Garantie aller beauftragten Gewerke“, betont Arpad-Zoltan Strompf, Geschäftsführer von Gruner Haus. Gleichzeitig kann auf Wunsch die Einrichtung und Innenraumgestaltung von der hauseigenen Tischlerei übernommen werden. So entsteht ein Gesamtkunstwerk.“ Jeder Mensch hat seinen eigenen Stil und den will man zeigen, gerade im Wohnbau. Gestalterische Freiheit lautet das Motto. Anspruchsvolle zeitgemäße Architektur wird zum Must-have, bauliche Qualität zur Selbstverständlichkeit.

Fertigteilhaus aus Holz im neuen Design

Zurück zur Natur ist auch das Motto zahlreicher Fertigteilhaus-Unternehmen. Die ökologisch wertvolle und moderne Holzfertigbauweise liegt stark im Trend. „Das Fertighaus ist auch im Holzdesign vertreten und entspricht jedenfalls dem heutigen Zeitgeist“, weiß KR Roland Suter, Geschäftsführender Gesellschafter von Hartl Haus. Aber nicht deshalb, weil alles schnell gehen muss. „Vielmehr haben nachhaltige Produkte, der verantwortungsbewusste Umgang mit der Umwelt sowie den endlichen Ressourcen einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft. Genau diese Werte sind es, die das Fertigteilhaus des 21. Jahrhunderts auszeichnen und weshalb es so gut in die Zeit der Energiewende passt“.
Das moderne Holzhaus von der Stange hat durchaus edle Züge bekommen. Ausgefallene Detaillösungen sowie das Zusammenspiel von Holz und Glas sorgen für Transparenz und Offenheit. Großflächige Übereck-Verglasungen des Flachdachmoduls lassen Innenräume optisch mit der umliegenden Natur verschmelzen wie etwa beim Typ Freigeist von Pichler Haus. Balkone und Terrassen unterstreichen diese Wirkung und erweitern gleichzeitig die Wohnfläche.  

Offenes Wohnen

Auch der Grundriss des modernen Designer-Hauses à la ELK oder Hanlo unterliegt neuen Regeln: Gefragt ist die offene Wohnweise. Ideal ist zum Beispiel der Grundriss des offenen Koch-, Ess- und Wohnbereichs, etwa in L-Form. So wirkt der Raum großzügig und doch optisch gegliedert. Bodentiefe Fenster schaffen eine Verbindung zur umgebenden Natur. So wird der Wohnbereich optisch nach außen erweitert. Mittlerweile ein absolutes Must-have auch für Freunde des moderne Wohnens: der (offene) Kamin im Wohnbereich. Optisch gibt es hier unzählige Gestaltungselemente, die miteinander verknüpft werden können. Gleichzeitig sorgt die angenehme Strahlungswärme für Behaglichkeit – nicht nur im Winter.
Sowohl bei der Blockbau- als auch Holzriegelvariante ist energiesparende Technik vorgesehen. Das Niedrigenergiehaus oder Passivhaus ist längst im Repertoire von Fertigteilhausanbietern integriert.
Beinahe unbegrenzt sind die Möglichkeiten im Rahmen der individuellen Gestaltung von Blockhäusern im Fertigteilhausstil: Design, Größe und Grundrissgestaltung kann der Kunde ebenso bestimmen wie die Balkenstärke oder die Holzart.
So besticht das individuelle Blockhaus von ELK aus Lärchenholz mit 220 m2 Wohnfläche, wobei auf den Wohnraum 57 m2 entfallen, und der großen Fensterfront und Galerie im Wohnbereich. Dieses großzügige Blockhaus vereint klassische Blockbauweise mit zeitgemäßer Architektur. Keine Wünsche offen lässt das Luxus-Blockhaus mit einer Wohnfläche von 350 m2. Das Gebäude überzeugt mit einer Kombination aus geschlossener und offener Architektur, die Vorderseite des Hauses bietet klassische Villenarchitektur, die Rückseite großflächige Panoramaverglasung. Die Villa wird in Blockbauweise errichtet, als Holzart werden stehend verleimte Kieferblockbohlen gewählt.