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Uhr pur

Nicht jeder wünscht sich eine große Komplikation ans Handgelenk. Manche wollen einfach eine schlichte Alltagsuhr. Zeitanzeige genügt. Wenn es ein bisschen mehr sein darf, zählen Datum und Chronograf zu den beliebtesten Extras.


Maurice Lacroix: Automatikmodell Les Classiques Tradition in Edelstahl mit transparentem Gehäuseboden um 1.570 Euro.

Junghans: Die erfolgreiche Linie Junghans Meister bietet in diesem Jahr unter anderem ein besonderes Highlight in 18 Karat Roségold, ausgestattet mit dem Automatikwerk J880.1, limitiert auf 151 Stück: Meister Chronoscope Gold um 8.350 Euro.

Rolex: Der Star mit der Krone am Zifferblatt, einmal ganz schlicht: Oyster Perpetual Datejust II, Gehäuse und Band in Edelstahl, erhältlich um 5.800 Euro.

Zenith: Ein echter Klassiker unter den Chronografen: Das legendäre El Primero Kaliber erscheint 2012 in bestechendem Flieger­uhren-Styling. Die neue Pilot Big Date Special knüpft an den historischen Chronografen der 1960er- bis 1980er-Jahre an und stellt die Funktionalität ins Zentrum. Kostenpunkt: 5.400 Euro.

Vacheron Constantin: Zum 100. Geburtstag der Tonneau-Form legt die traditionsreiche Genfer Manufaktur (seit 1755) die Malte Tonneau in verschiedenen Modellvarianten neu auf. Die Edition 100ème Anniversaire – Luxus-Zeitmesser mit Formwerk Kaliber 4400 und Genfer Punze – kostet 45.800 Euro.

Nomos Glashütte: Jugendlich und nicht ganz so reduziert, wie man es von Nomos gewohnt ist: Die Club bringt auf jeden Fall Abwechslung in das Sortiment der kleinen sächsischen Uhrenmanufaktur. Das Manufakturkaliber Alpha bietet Stunde, Minute plus kleine Sekunde um attraktive 980 Euro.

Sie passt immer, gibt sich unaufdringlich und zeigt bescheiden, aber präzise die Zeit an. Sonst nichts. Ist die Alltagsuhr von nobler Herkunft, so ist das Understatement pur. Luxus auf kleinstem Raum. Zwei Zeiger, angetrieben von einem meist extraflachen mechanischen Motor, können unter tausend, aber auch mehrere Zehntausend Euro kosten – je nach Herkunft, Innenleben und Gehäuse­material.

Attraktives Wechselspiel

Wer Uhren ebenso liebt wie ein abwechslungsreiches Leben, kommt ohnehin nicht mit einer einzigen Armbanduhr aus. Wer viel Sport betreibt, benötigt ein entsprechend robustes Modell für die Freizeit, am besten einen sportlichen Chronografen mit Stahlband, den man nicht einmal beim Duschen abnehmen muss. Für festliche Anlässe empfiehlt sich edles Stück in Gold oder Platin und für alle anderen Stunden des Tages eine sogenannte Alltagsuhr im schlichten Business Style. Wenn man dann noch auf modische Details achtet – wie die Farbe des Lederbandes abgestimmt auf das Schuhwerk, Zifferblattfarbe passend zum Outfit etc. – dann kommt schnell eine kleine Uhrensammlung zustande. Da Männer nicht sehr viele Schmuckstücke besitzen, ist die Armbanduhr als Lieblingsaccessoire geradezu prädestiniert. Das Wechseln der Uhr – je nach Styling und Anlass – wird bald zum Ritual, macht Spaß und sorgt für einen durchgestylten Auftritt.

Funktionelle Zuverlässigkeit

Die häufigste Zusatzanzeige ist das Datum. Viele können sich gar keine Uhr ohne Datumsindikation vorstellen, so häufig werfen sie einen Blick darauf. Dennoch verschwenden die meisten Uhrenträger kaum einen Gedanken an die dazu benötigten Mechanismen. Allein für mechanische Uhrwerke gibt es mindestens fünf verschiedene Arten der technischen Umsetzung. Man unterscheidet zum Beispiel schleichende und springende Datumsanzeigen. Erstere werden vom Werk allmählich fortgeschaltet, während springende Indikationen dem Uhrwerk im Laufe des Tages sukzessive Kraft entziehen und in einer Feder speichern. Die Energie wird dann – exakt um Mitternacht – für den Schaltvorgang freigesetzt. Es gibt auch Datumsanzeigen mittels Zeiger aus dem Zentrum, retrograde (rückspringende) Anzeigen und schließlich die besonders attraktive Variante des Großfenster- oder Panoramadatums mit zwei konzentrisch angeordneten Ringen für Zehner- und Einerstelle oder einer Scheibe und einem Kreuz. Klingt bereits kompliziert genug, dabei ist das noch gar nichts im Vergleich mit einem ewigen Kalendarium. Die beliebteste und zugleich aufgrund ihrer enormen Verbreitung in der Uhrenbranche am meisten unterschätzte Zusatzfunktion ist jedoch der Chronograf. Auch die Idee der Stoppfunktion zur Messung von kürzeren Zeitspannen hat im Laufe der Uhrmachergeschichte zahlreiche Interpretationen hervorgebracht, vom Schaltradchronografen über Eindrücker-Varianten bis hin zu Flyback-Mechanismen, die auch Zwischenzeiten messen und anzeigen können. Egal für welche Funktion Mann sich entscheidet, die wichtigsten drei Anforderungen sind: Sie soll einfach zu handhaben, auf einen Blick gut ablesbar und zuverlässig sein – abgesehen von ästhetischen Eigenschaften natürlich, die jedoch rein subjektiven Ansprüchen gerecht werden müssen.      ik