Tickende Highlights
Ende Jänner gastierte die Uhrenszene wieder in Genf, Ende März in Basel. ÄrzteEXKLUSIV zeigt die attraktivsten Neuheiten und die wichtigsten Trends 2014 für anspruchsvolle Uhrenfans.
Nach einem Besuch der Weltmesse für Uhren und Schmuck, der für Brancheninsider natürlich zum alljährlichen Pflichtprogramm gehört, wird man laufend gefragt: Was sind denn die Uhrentrends des Jahres? Nun ja, das war schon einmal einfacher zu beantworten. Eigentlich gibt es keinen vorherrschenden Trend, zumindest nicht in der gewohnten Form: Wir erlebten das Tourbillon-Jahr, das Chronografen-Jahr, das Rotgold-Jahr und das Jahr der Weltzeit-Indikationen. 2014 hingegen scheint für die Uhrenbranche ein Jahr der Konsolidierung zu sein – ein Jahr des „Fine Tunings“. Die größte Aufmerksamkeit gilt den kleinsten Details. Von mehrschichtigen Zifferblattgestaltungen über aufwendige Gehäusekonstruktionen bis hin zur Werktechnologie – überall wird großes Augenmerk auf Feinheiten gelegt.
Somit gab es bei genauerem Hinsehen sowohl am Genfer Uhrensalon SIHH als auch bei der „baselworld“ ein paar herausragende Zeitmesser zu bestaunen.
Vielfalt am Handgelenk
Der Materialtrend Nummer eins ist nicht neu, sondern eher ein Revival eines Themas, das vor rund zwanzig Jahren en vogue war: Bicolor. Neumodisch heißt es „Two-Tone“ und kombiniert wird kaum mehr Gelbgold, sondern vorwiegend edles Roségold mit Edelstahl. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Uhren passen sowohl zum goldenen Trauring als auch zum weißen Modeschmuck, sind immer und überall tragbar und passen zu jedem Outfit. Und es handelt sich keineswegs nur um ein Damenthema – auch Herrenuhren dürfen wieder zweifarbig sein, wie beispielsweise Eterna mit der eleganten „Legacy“ eindrucksvoll beweist. Sie bedient auch noch ein zweites, ungebrochen starkes Trendthema: Retro. Bei vielen Herstellern findet eine Rückbesinnung auf alte Modelle oder Werte statt. Vintage Style bleibt also weiter in Mode.
Kleiner, flacher, tragbarer
Feine, elegante Uhren in für jedermann tragbaren Dimensionen waren sowohl in Genf als auch in Basel auffallend häufig zu sehen. Statt eines Feuerwerks an großen Innovationen liegt das Hauptaugenmerk auf der Verfeinerung und Perfektionierung bestehender Modellserien. So gesehen unter anderem bei Rolex, wo die elegante Linie „Cellini“ komplett überarbeitet und neu gestaltet wurde. Im
Ressort „ultra-flach“ gab es einige beeindruckende Weltrekorde zu sehen. Am Genfer Uhrensalon Ende Jänner waren bereits die flachste mechanische Uhr der Welt (von Piaget), die flachste Minutenrepetition aller Zeiten (von Vacheron Constantin) und zwei ultraflache Modelle von Jaeger-LeCoultre zu sehen. In Basel ergänzte Breguet die Rekord-Palette noch um das flachste Tourbillon aller Zeiten.
Um Enttäuschungen vorzubeugen, sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass die meisten Neuheiten erst im Herbst und die „Spezialitäten“ überhaupt erst gegen Ende des Jahres in den Handel kommen. Ein bisschen Wartezeit muss also einkalkuliert werden.
Chronos als Dauerbrenner
Unverändert stark ist das Genre „Chronograf“ besetzt. Die schönsten Neuheiten auf diesem Gebiet wurden bei Patek Philippe, Glashütte Original und bei Breitling gesichtet – alle drei mit Manufakturwerken und technischen Details, die sich sehen lassen können. Auffallend häufig wird die Benutzerfreundlichkeit thematisiert. Die Manufakturen sind bemüht, ihre ausgefeilte Technologie auch fit für den täglichen Gebrauch zu machen – für Menschen, die keine Uhrmacherlehre absolviert haben. Berührungsängste mit Ewigem Kalender, Minutenrepetition & Co können durch Investitionen in eine bessere Bedienbarkeit garantiert abgebaut werden.
Neue Farbwelten
Während dunkle Brauntöne vor allem bei den Zifferblättern deutlich seltener werden, feiert Blau in all seinen Facetten endlich das lang erwartete Revival. Man darf sogar behaupten, dass man modisch gesehen um die Farbe Blau 2014 nicht herumkommt. Wer Stil hat und ein trendiges Statement setzen will, wechselt noch vor dem Sommer auf Blau. Besonders schön: Die Trendfarbe zeigt sich so facettenreich wie noch nie. Zifferblätter und Armbänder erstrahlen in allen erdenklichen Blautönen.
Das zweite Must-have – ebenfalls in der Mode wie auch am Handgelenk – ist eine bisher denkbar wenig beachtete Farbe: Grau ist das neue Schwarz! So drückt sich zumindest die Modewelt aus. Richtig kombiniert, entpuppt sich Grau als unglaublich wandelbar, kombinationsfreundlich und edel. Deshalb haben nun auch die Uhrendesigner ihre Liebe zu Taupe, Soft Grey und Anthrazit entdeckt. Die Resultate sind ebenso vielseitig wie sehenswert.