Quantifizierung von Eiweiß-Ablagerungen durch MRT
Die in den letzten Jahren entwickelte Herzmagnetresonanztomografische (MRT) Sequenz MOLLI (Modified Look-Locker Inversion Recovery), die eine Gewebecharakterisierung des Herzens ermöglicht, eignet sich sehr gut für die Messung der Amyloid-Menge im Herzen.
Bisher war die Amyloid-Messung nur mittels Herzmuskel-Biopsie möglich. Die nicht-invasive Amyloid-Messung ist von hoher praktischer Bedeutung für Patienten mit Herzamyloidose, einer Form der Herzschwäche. Das ist das Ergebnis einer Studie der MedUni Wien, die von Erstautor Dr. Franz Duca von der Universitätsklinik für Innere Medizin II kürzlich auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC) präsentiert wurde.
Bei einer Herzamyloidose lagern sich in ihrer Form veränderte, körpereigene Eiweiße im Herzmuskel ab. Es kommt zu einer Verdickung des Herzmuskels und zu einer Versteifung des Herzens, die vor allem die Füllfunktion massiv beeinträchtigt. Betroffene leiden an Atemnot bei Belastung, Wasseransammlungen im Körper und häufig auch an Herzrhythmusstörungen. „Da moderne bildgebende Verfahren die Diagnose der Herzamyloidose wesentlich vereinfacht haben, fand man in den letzten Jahren heraus, dass diese Form der Herzschwäche wesentlich häufiger ist als bisher angenommen“, so Duca.
Die Entnahme von Gewebe aus dem Herzmuskel ist aufgrund des hohen Risikos keine praktikable Methode, um einen etwaigen Therapieerfolg zu überprüfen. Im Gegensatz dazu kann eine Herz-MRT beliebig oft wiederholt werden und eignet sich daher exzellent für Verlaufskontrollen, um den Erfolg einer Therapie zu überprüfen.
Derzeit werden einige vielversprechende Therapieansätze für Herzamyloidose-Patienten im Rahmen von großen internationalen Medikamentenstudien untersucht, die vor allem darauf abzielen, eine weitere Amyloid-Ablagerung zu verhindern und den Abbau von bereits abgelagertem Amyloid zu ermöglichen. Daher war es erforderlich, eine Methode zur Verfügung zu haben, mit der die Amyloid-Menge im Herzen gemessen werden kann.rh