< vorhergehender Beitrag

Praxistaugliche Avantgarde

Dr. Regina Fehrmann, Allgemeinmedizinerin in Kasten bei Böheimkirchen und Michelbach, Niederösterreich, im Wordrap:


Ich bin Allgemeinmedizinerin geworden, weil … für mich nie etwas anderes im Raum gestanden ist als Medizin. Ich bin mit der Allgemeinpraxis meines Vaters aufgewachsen – das war immer mein zentrales Interesse.

Ich habe mich für eine Landarztpraxis entscheiden, weil …
es mich fasziniert, das Leben der Menschen, die ich kenne und betreue, im Idealfall von Kindesbeinen an bis ans Ende zu begleiten. Das ist für mich echte Nähe zum Patienten.

Das Besondere an meiner Ordination ist …
die Architektur. Sie ist sehr hell, freundlich, naturnah und beruhigend – für mich und wohl auch für meine Patienten.

Ich schätze meine Doppelfunktion als Ärztin und Apothekerin, weil … ich glaube, dass diese Kombination für die Patienten einen enormen Vorteil bietet, speziell am Land und besonders für ältere Personen. Die Patienten können Wege selbst bewältigen und sind dadurch autonomer, aber auch für meine Betreuung ist die Apotheke hilfreich: Sie fördert die Compliance und auch die Ökonomie, weil ich näher am Patienten bin.

Architektur und Design sind für mich …
ein wichtiger Faktor, um mein Arbeitsambiente und damit den Spaß an der Arbeit zu optimieren. Ich halte mich gerne in meiner Praxis auf, fühle mich hier wohl und habe viel Ruhe. Ich bin gerne am Puls der Zeit und umgebe mich mit Ästhetik, Sauberkeit und Funktionalität.

Mein Wohnstil ist …
derzeit „normal“. Grundsätzlich sehe ich es als mein Ziel an, entweder sehr modern oder in etwas Renoviertem zu wohnen, das Altes mit moderner Architektur verbindet.

Eine Ordination muss ein Ort sein, der …
für die Patienten gerade im Eingangsbereich viel Platz bietet, der eine gewisse Intimität zulässt. Das ist der einzige Faktor, den ich bei einem Neubau noch großzügiger gestalten würde. Auch im Wartezimmer braucht es viel Platz, damit die Patienten nicht aufeinander kleben. Die Behandlungsräume müssen absolut ruhig sein, damit eine Konzentration auf den Patienten möglich ist. Und schließlich soll das Leitsystem gut durchdacht werden, damit die Wege kurz bleiben und das Konzept der Ordination klar ist. Das ist hier sehr gut gelungen.

Für meine berufliche Zukunft wünsche ich mir, …
dass die Allgemeinmedizin und der niedergelassene Bereich aufgewertet werden – und zwar nicht nur als Lippenbekenntnisse, sondern tatsächlich. Die Gesprächsmedizin gehört gestärkt, weil sie in der Allgemeinmedizin enorm wichtig und notwendig ist und sogar Kosten sparen würde, da viele Untersuchungen wegfallen könnten. Doch derzeit fehlt uns oft die Zeit, das passt nicht mehr zu den heutigen Anforderungen. Wir stehen unter zu großem Druck und können uns dem einzelnen Patienten zu wenig widmen, der sich dann nicht genug angenommen fühlt. Eine Umstrukturierung des Vertragskatalogs wäre meines Erachtens längst fällig.


Dr. Regina Fehrmann ist Allgemeinmedizinerin in Kasten bei Böheimkirchen und Michelbach und betreibt in ihrer Kassenpraxis eine Hausapotheke. Sie hat außerdem Diplome für Ernährungs-, Notfall-, psychosoziale und psychosomatische Medizin.
www.parkpraxis.at