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Plötzlicher Herztod

Defibrillator-Weste hilft bei Risikopatienten.


Die aktuellen Daten des österreichischen WCD-Registers (Wearable Cardioverter Defibrillator, LifeVest) zeigen, dass der wie eine Weste am Körper getragene Defibrillator eine sichere Therapieoption für Patienten mit einem vorübergehend hohen Risiko eines plötzlichen Herztodes (Sudden Cardiac Death, SCD) ist sowie für Patienten, die aus unterschiedlichen Gründen nicht unmittelbar für eine Implantation eines Cardioverter-Defibrillators (ICD) infrage kommen.
Eine Studie unter Beteiligung von 48 österreichischen Zentren inkludierte 451 Patienten, die von 2010 bis 2016 in Österreich einen WCD trugen. „Bei nur 22 Prozent aller Patienten mit Herzmuskelentzündung lag nach Abnahme des WCD ein erhöhtes Risiko eines plötzlichen Herztodes vor und sie mussten daher mit einem ICD versorgt werden. Damit lässt sich die große klinische Bedeutung des WCD speziell für dieses Patientenkollektiv gut darstellen“, berichtete Tanja Odeneg, BSc, MSc von der klinischen Abteilung für Kardiologie, Medizinische Universität Graz, kürzlich auf dem Europäischen Kardiologenkongress in Rom. Insgesamt kam es bei nur 55 Prozent der Patienten mit einem WCD zu einer ICD-Implantation.
Im Gegensatz zum implantierbaren Cardioverter-Defibrillator wird die LifeVest außen am Körper getragen und nicht im Brustkorb implantiert. Die mittlere Tragedauer des WCDs betrug 67 Tage pro Patient. Es gab keine Unterschiede in der Trage-Compliance zwischen den Patienten, die den WCD weniger als 60 Tage getragen haben, im Vergleich zu jenen, die ihn länger trugen.
Der implantierte Defi-brillator (ICD) ist eine wirksame Langzeit-Therapie zur Primärprävention des plötzlichen Herztodes bei Risikopatienten, zum Beispiel nach abgelaufenem Herzinfarkt und hochgradig reduzierter linksventrikulärer Funktion (LVEF), und zur Sekundärprävention bei Patienten nach schwerer (maligner) Arrhythmie bzw. nach überlebtem Herzkreislaufstillstand.
Bei manchen Patienten mit reduzierter LVEF und damit kurzfristig erhöhtem Risiko für einen plötzlichen Herztod kann sich im Verlauf die LVEF wieder bessern.
Daher gilt es bei Patienten mit potenziell reversiblem hohem Risiko für einen plötzlichen Herztod, mit der ICD-Implantation vorerst zuzuwarten, wodurch diese Patienten für unbestimmte Zeit dem Risiko eines plötzlichen Herztodes ungeschützt ausgesetzt sind.
Dasselbe gilt für Patienten, die auf eine ICD-Implantation warten, bei denen diese jedoch zurzeit aufgrund zum Beispiel einer Infektion vorrübergehend nicht möglich ist. In solchen Fällen kann der WCD Abhilfe schaffen.   rh

Quelle: Odeneg et al.: The use of the wearable cardioverter defibrillator in Austria. Results of the Austrian LifeVest Registry