Pflanzen für Körper und Geist
Arztpraxen mit Wohlfühlfaktor brauchen nicht nur bequeme Sitzgelegenheiten, sanfte Hintergrundmusik oder einen Wasserspender, sondern auch Pflanzen, denn ihr Grün dient der Entspannung und ihre Blätter sorgen für saubere Luft.
Die Rede ist selbstverständlich vom Warteraum, denn in Behandlungsräumen sind Pflanzen nicht angebracht. Abzuraten ist auch von Trockengestecken, weil sie wahre Staubfänger sind und die Überprüfung auf Schimmelpilzbefall bei Pflanzen gehört ebenfalls zu den Routinemaßnahmen in einer Ordination. Doch davon abgesehen bereichern Pflanzen eindeutig die Atmosphäre, sie reinigen die Luft, machen gute Laune und leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohlfühlen.
Im Oktober 2012 startete die Aktion „Pflanzen zum Wohlfühlen“ in vielen heimischen Gärtnereien. „Ein Jahr lang wird jeden Monat eine Zimmerpflanze in den Mittelpunkt gestellt, die sich aufgrund ihrer Eigenschaft besonders positiv auf den Menschen und sein Umfeld auswirkt“, freut sich DI Karin Weigel vom Blumenmarketing Austria.
Positive Effekte
Dass Zimmerpflanzen eine positive Wirkung auf Körper und Seele haben, belegt eine Reihe von Studien. Sie bereichern durch ihre optische Wirkung die Räumlichkeiten und fördern Leistungsfähigkeit und Konzentration am Arbeitsplatz. „Viele der ‚grünen Begleiter‘ sind wahre Wunderwerke der Natur: Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit, spenden Sauerstoff, binden Feinstaub, filtern Schadstoffe aus der Raumluft und einigen Pflanzenarten wird aufgrund ihrer energetischen Schwingungen ein positiver Einfluss auf den Menschen nachgesagt“, erzählt Weigel. Der positive Beitrag zum Wohlbefinden ist also nicht zu leugnen.
Auch Harald Lehner, Meisterflorist aus Wels, ist der Überzeugung, dass Pflanzen die einfachste Möglichkeit darstellen, um Wohlbefinden zu erzeugen. „Wir kommen aus der Natur, wir sind ein Produkt der Natur – da ist es naheliegend, dass uns natürliche Produkte guttun“, meint Lehner und ergänzt: „Pflanzen beruhigen Auge und Seele und sind deshalb so wertvolle Begleiter im Alltag.“
Die Qual der Wahl
Wer den positiven Effekt von Zimmerpflanzen nutzen möchte, tut gut daran, nicht irgendein Pflänzchen für irgendeinen Raum zu kaufen, sondern die Wahl wohlüberlegt zu treffen. „Der Elefantenfuß im Kinderzimmer wirkt beruhigend, das Fensterblatt im Besprechungsraum verbessert die Kommunikation und die Fingeraralie im Arbeitszimmer sorgt für frische Energie. Welche Auswirkungen Zimmerlinden im Schlafzimmer haben, sollte man am besten ausprobieren“, gibt Weigel Tipps.
Die Aktion „Pflanzen zum Wohlfühlen“ startet im Oktober mit dem „Stimmungsmacher“, der Fingeraralie (Schefflera). „Die Fingeraralie ist optimal für große Gemeinschaftsräume, da sie das Umfeld des Menschen stärkt und für positive Energie sorgt“, erklärt Weigel. Sie fördere eine gute Stimmung, sei pflegeleicht und wachse rasch. Die Schefflera sei aufgrund ihres glänzenden Laubes und ihrer deutlichen Entgiftungsaktivität sehr beliebt und sie eigne sich als Luftbefeuchter und Sauerstoffspender. „Schefflera zeichnet sich durch schnelles Wachstum und Robustheit aus. Wenn man möchte, dass sie strauchartig und gedrungen wächst, schneidet man sie rechtzeitig zurück. Generell haben wir für die Aktion ‚Pflanzen zum Wohlfühlen’ nur Zimmerpflanzen ausgesucht, die besonders pflegeleicht sind“, erklärt Ök.-Rat Franz Sattler, Obmann des Blumenmarketing Austria.
Harald Lehner hält die Wahl der Zimmerpflanzen für ganz einfach, denn was gefällt, ist erlaubt. „Der Standort ist natürlich dafür entscheidend, welche Pflanze sich eignet, aber da berät der Fachmann gerne“, rät Lehner. „Wichtig ist ja vor allem die psychologische Wirkung und da finde ich, dass große Blätter besonders beruhigend wirken.“ Wer sich ganz und gar nicht zutraut, die richtigen Pflanzen auszuwählen, lässt sich am besten vom Fachmann beraten. „Ganz besonders wenig Aufwand bietet ein Servicevertrag – ähnlich jenem für Kopierer oder EDV –, bei dem die Pflege vom Floristen übernommen wird“, rät Lehner. Auch Pflanzenleasing wird für Unternehmen angeboten. Dabei werden Pflanzen geliefert und bei Bedarf durch neue, gesunde ausgetauscht, was freilich letztlich eine Kostenfrage darstellt.
Achtung giftig
Ganz besonders in Arztpraxen haben Giftpflanzen allerdings nichts verloren. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer Ihrer Patienten an den Pflanzen nascht, ist zwar vernachlässigbar, doch für manche Menschen reicht schon der Hautkontakt mit bestimmten Giftstoffen, um eine Reaktion auszulösen. Eine große Bandbreite von Alternativen macht es einfach, Giftpflanzen zu meiden. Zu den beliebtesten Zimmerpflanzen, die leider auch giftig sind, gehören Philodendron und Efeu, von denen alle Pflanzenteile giftig sind, manche Gummibaumarten und Zimmerfarne. Weihnachtsstern und Christusdorn haben einen giftigen Milchsaft. Besonders für Kinder verlockende, aber giftige Früchte trägt das Korallenbäumchen. Auch Dieffenbachie und Calla sind schön, aber nicht ungefährlich. „Die Art der Arztpraxis entscheidet sicherlich auch darüber, ob Giftpflanzen problematisch sind“, meint Lehner. „In einer Ordination, in der Kinder verkehren, würde ich jede Giftpflanze vermeiden – besonders jene mit problematischem Milchsaft.“
Richtig überwintern
Viele Ärzte behübschen den Eingang in die Ordination mit attraktiven Kübelpflanzen vor der Haustüre, die oft mediterranen Flair versprühen, aber leider nicht winterfest sind. Eine fachgerechte Überwinterung macht es möglich, dass die Pflanzen im Frühjahr wieder austreiben und blühen und nicht jährlich neu gekauft werden müssen.
Harald Lehner hat einen besonders bequemen Vorschlag auf Lager: „Viele Gärtner bieten einen Überwinterungsservice an. Das kostet zwar etwas, aber im Frühjahr bekommen Sie garantiert eine gut gepflegte und kraftvolle Pflanze, die Sie dann wieder genießen können.“ Der Überwinterungsservice eignet sich insbesondere für jene, die keine passenden Räumlichkeiten beispielsweise für Oleander und Zitrusbäumchen haben. Wer bei der richtigen Wahl der Überwinterung unsicher ist, fragt am besten den Gärtner seines Vertrauens.
www.pflanzen-zum-wohlfuehlen.at
Grüne Wände für Ihre Ordination
Neuester Trend in Sachen kreative Raumlösungen: die vertikale Pflanzenwand. Für das mobile greensystem® ist jeder Standort geeignet, denn an dunklen Orten versorgen spezielle Wachstumslampen die Pflanzen mit Licht. Bewässerung und Düngung arbeiten automatisch und übernehmen die Pflege bei geringem Energieaufwand. Vorgefertigte Pflanzmodule können an jede Größe und Wand angepasst werden, sodass auch frei stehende beidseitig bepflanzte Wände möglich werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: erhöhte Luftfeuchtigkeit und ein angenehmes Raumklima, Schallreduktion, wenig Platzbedarf, Ruhepol im Raum, weil Grün Auge und Seele beruhigt. Das System ist nahezu pflegefrei und benötigt nur alle vier bis sechs Wochen einen Wassernachschub – den Rest macht der Experte.
www.greensystem.at, www.blumen-lehner.at