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Durchbruch bei Hepatitis C – Gräserpollen: Kausal behandeln mit Oralair® – Neu bei Asthma und COPD: Relvar® – Neue Forschungen rund ums Stillen – Kleine Stiche mit großer Wirkung
Durchbruch bei Hepatitis C
Etwa neun von zehn Patienten, die an Hepatitis C erkrankt sind, dürfen jetzt auf Heilung hoffen. Denn derzeit kommt eine Vielzahl neuer Wirkstoffe gegen die chronische Leberentzündung auf den Markt und sie bieten nebenwirkungsarme Behandlungsalternativen. Die Therapiedauer verkürzt sich zudem erheblich. Der Wermutstropfen sind bislang die Kosten. Aktuelle Erkenntnisse über die neuen Therapien diskutieren Experten auf der MEDICA EDUCATION CONFERENCE, die im Rahmen der weltgrößten Messe für Medizintechnik MEDICA vom 12. bis 15. November in Düsseldorf stattfindet. „Wir erleben in diesem Jahr eine Revolution der Hepatitis-C-Therapie – die Krankheit wird dadurch zu einer heilbaren Virusinfektion und wird auch die Durchseuchung mit dem Virus langfristig senken“, sagt Privatdozent Dr. Markus Cornberg von der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MMH). Seit Januar 2014 haben drei gut verträgliche und hochwirksame Wirkstoffe, „Sofosbuvir“, „Simeprevir“ und „Daclatasvir“, die Arzneimittelzulassung erhalten. Bis Anfang 2015 sollen auch „Ledipasvir“ und die Kombinationstherapie „Paritaprevir/Ombitasvir/Dasabuvir“ grünes Licht von der Prüfstelle bekommen. Zahlreiche Studien zeigen, dass eine Kombination von zwei bis drei dieser direkt antiviralen Substanzen (DAA) bei allen Patientengruppen Heilungsraten von mehr als 90 Prozent erreicht. Aufgrund dieser Ergebnisse hat die EU-Arzneimittelbehörde das Zulassungsverfahren für die neuen Wirkstoffe beschleunigt.
Gräserpollen: Kausal behandeln mit Oralair®
Die saisonale Rhinitis und Rhinokonjunktivitis auf Basis einer Gräserpollenallergie zählt zu den häufigsten Erkrankungen des allergischen Formenkreises. Eine Hyposensibilisierung bekämpft primär nicht die Symptome der Allergie, sondern die Ursache und kann das Risiko des Etagenwechsels reduzieren. In klinischen Studien konnte die Wirksamkeit der 5-Gräser-Tablette Oralair® ab der ersten Saison für Kinder und Erwachsene belegt werden*. Diese Immuntherapie wird planmäßig vier Monate vor der zu erwartenden Pollensaison – etwa zwischen Dezember und Januar – begonnen und bis zum Ende des Gräserpollenflugs weitergeführt. Dieses effiziente Schema wird als prä- und cosaisonale Hyposensibilisierung bezeichnet. Für Patienten resultiert daraus eine Therapiepause ohne Medikation. Das macht Oralair® nicht nur komfortabel, sondern auch kosteneffizient, fallen doch die Therapieaufwendungen für vier bis sechs Monate weg. Den Beginn macht eine Einleitungsbehandlung mit rasch auf die Therapiedosis von 300 IR ansteigenden sublingualen Allergendosen. Nach Erreichen der Erhaltungsdosis am dritten Tag wird die Behandlung bis zum Ende der Pollensaison weitergeführt, wobei zumindest zwei Kontrolltermine in dieser Zeit empfohlen werden. Am Ende der ersten Therapiesaison ist ein Abschlussbesuch vorgesehen. Dieses Schema mit insgesamt vier Patientenkontakten pro Jahr wird für zumindest drei Jahre angesetzt. Oralair® ist für Erwachsene und Kinder ab fünf Jahre zugelassen. Die Verordnung erfolgt in Österreich über Fachärzte für HNO, Dermatologie, Kinderheilkunde und Lungenkrankheiten.
Neu bei Asthma und COPD: Relvar®
Relvar® Ellipta® (Fluticasonfuroat/ Vilanterol, FF/VI) ist die erste und einzige ICS/LABA-Fixkombination mit 24-Stunden-Wirksamkeit bei nur einmal täglicher Gabe. Seit 1. August ist das Medikament auch in der grünen Box. Es wurde bei 17.109 Patienten mit Asthma bzw. COPD klinisch geprüft.4 Die Ergebnisse zeigen, dass nach einmaliger Dosierung über 24 Stunden hinweg eine konstante Wirkung eintritt und eine Anwendung von lediglich einmal täglich erforderlich ist. Bei Patienten mit Asthma zum Beispiel führte FF/VI zu mehr bedarfsmedikationsfreien und symptomfreien Tagen als die Monotherapien mit Fluticasonfuroat und Fluticasonpropionat.5 „Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied im 24h-Profil der FEV1 für FF/VI 1x täglich im Vergleich zu FP/SAL 2x täglich“, berichtete Professor Dr. Roland Buhl, Mainz.6 Eine Post-hoc-Analyse zeigte zudem, dass Patienten im FF/VI-Arm mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit eine klinisch relevante Verbesserung der Lebensqualität erreichten als im Vergleichsarm.6 „Für die Betroffenen ist zudem wichtig, dass FF/VI unabhängig vom Einnahmezeitpunkt wirkt“, sagte Buhl. „Der Patient kann das Medikament daher morgens oder abends einnehmen, je nachdem, was für ihn besser geeignet ist.“ FF/VI zeigte in den Studien ein Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil, das im Wesentlichen dem anderer ICS/LABA-Kombinationen entspricht.7 Für eine Auflistung der Kontraindikationen, Warnhinweise und Nebenwirkungen zu Relvar™ siehe Fachinformation.
4). EMA Assessment report Relvar Ellipta. September 2013. 5). O’Byrne et al. Asthma FFVI 200-25 European Respiratory Journal (829). 6) Woodcock A et al. Chest. 2013. doi:10.1378/chest.13-0178. 7) Dransfield MT., et al. Lancet Respira-tory Medicine. 2013. doi:10.1016/S2213-2600(13)70040-7.
Neue Forschungen rund ums Stillen
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Verbandes der Still- und LaktationsberaterInnen IBCLC Österreichs werden im Zuge einer Fachtagung am 14. November neue Erkenntnisse zum Thema „metabolische Programmierung“ präsentiert. Aktuelle Hinweise aus der Forschung deuten darauf hin, dass kindliches Übergewicht durch die frühe prä- und postnatale Ernährung sowie durch die Gewichtszunahme der Mutter während der Schwangerschaft dauerhaft beeinflusst wird. Unter den Begriff der „metabolischen Programmierung“ fallen allerdings nicht nur Spätfolgen wie Übergewicht, sondern auch Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Störungen der Gehirnentwicklung. Es gibt bereits erste wissenschaftliche Hinweise darauf, dass späteres Übergewicht auf zu hohe Eiweißzufuhr im Kindesalter zurückzuführen ist. Eiweiß ist zwar ein wichtiger Makronährstoff, der für alle Körperfunktionen benötigt wird, es führt jedoch gerade bei einer Überdosierung im Alter zwischen zwölf und 18 Monaten zu einem höheren Körperfettanteil im Alter von sieben Jahren. Dies betrifft besonders eine erhöhte Zufuhr von tierischem Eiweiß. Bereits mit zwei Jahren kann man eine signifikant höhere Zunahme von Gewicht und Body-Mass-Index (BMI) bei Kindern erkennen, die mit proteinreicher Flaschennahrung gefüttert wurden. Gestillte Kinder weisen im selben Alter Normalgewicht auf. www.stillen.at
Kleine Stiche mit großer Wirkung
Die Österreichische Gesellschaft für Mesotherapie feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Die aus Frankreich stammende minimalinvasive Therapieform gewinnt auch in Österreichs Ärzteschaft an Bedeutung. Im Jahr 2004 gründete die Linzer Ärztin Dr. Sabine Wied-Baumgartner gemeinsam mit der Wiener Medizinerin Dr. Monika Fuchs die Österreichische Gesellschaft für Mesotherapie (ÖGM). Seither gingen mehr als 900 Ärzte durch die Mesotherapie-Ausbildung. Besondere Erfolge erzielen die Anwender in Bereichen wie Schmerzbehandlung, Therapie von Sportverletzungen und der Dermatologie. Aber auch in der ästhetischen Medizin ist die Mesotherapie eine bewährte Methode. „Der große Vorteil dieser Behandlungsmethode ist, dass viele Nebenwirkungen reduziert oder gänzlich verhindert werden“, sagt ÖGM-Präsidentin Dr. Sabine Wied-Baumgartner. Bei chronischen oder akuten Schmerzpatienten etwa führt dies zu einer deutlichen
Entlastung des Organismus.
www.mesotherapie.at