NEWS
Schlaganfall: Stammzellen-Therapie als Erste Hilfe ... HI-Virus durch Protein gestoppt ...
Schlaganfall: Stammzellen-Therapie als Erste Hilfe
Stammzellen, die direkt nach einem Schlaganfall verabreicht werden, könnten laut dem Hospital Universitario La Paz einen Beitrag zur Genesung leisten. Ratten, denen Stammzellen 30 Minuten nach einem Schlaganfall injiziert wurden, verfügten nach zwei Wochen wieder über eine fast normale Gehirnfunktion. Das Team um Exuperio Diez-Tejedor schätzt, dass dieses Verfahren auch beim Menschen erfolgreich ist. Details der Studie wurden in dem Fachmagazin Stem Cell Research and Therapy veröffentlicht. Die aktuelle Studie steht in einer Reihe anderer Untersuchungen, die nahelegen, dass Stammzellen den Patienten durch die Verbesserung der Fähigkeit des Körpers, geschädigtes Gewebe zu reparieren, helfen könnten.
Für die Erhebung gewannen die Wissenschaftler eine bestimmte Art von Stammzellen aus Fett und Knochenmark. In einem nächsten Schritt wurden diese in die Blutgefäße von Ratten injiziert, die kurz zuvor einen künstlich ausgelösten Schlaganfall erlitten hatten. Obwohl sich die injizierten Zellen nicht zur betroffenen Gehirnregion zu bewegen schienen, ging es den behandelten Ratten besser als jenen, die keine Stammzellen bekamen. Binnen 24 Stunden erholten sie sich rascher und nach zwei Wochen schnitten sie bei Verhaltenstests fast normal ab. Laut den Wissenschaftlern könnte die frühe Verabreichung der Zellen sogar die typische Kettenreaktion der Schädigung des Gewebes unterbrechen. Diez-Tejedor zufolge hat das neue Verfahren zu einer verbesserten Heilung geführt, ohne das die Herkunft der Stammzellen von Bedeutung ist. Dadurch könnten sich laut dem Wissenschaftler auch bessere Einsatzmöglichkeiten bei Tests mit Patienten ergeben. „Vor allem Fettzellen sind im Übermaß vorhanden und einfach ohne einen großen chirurgischen Eingriff zu gewinnen.“ Die Einfachheit der Gewinnung der Zellen sowie die Möglichkeit, allogene Zellen von anderen Ratten einzusetzen und nicht die eigenen Zellen der Tiere entnehmen und in einer Kultur züchten zu müssen, bedeutet, dass die Behandlungsmöglichkeit innerhalb von Minuten nach dem Schlaganfall zum Einsatz kommen kann.
HI-Virus durch Protein gestoppt
Durch ein manipuliertes HIV-Protein ist es gelungen, HI-Viren zu stoppen und deren Nachbildung zu verhindern. Der australische Forscher David Harrich vom Queensland Institute of Medical Research hat den Virus mit sich selbst bekämpft. Diese Gentherapie könnte ein Schritt für das Chronisieren von HIV und die künftige Heilung von AIDS sein. Mithilfe dieser Therapie tragen Betroffene zwar weiterhin den Virus in sich, haben jedoch ein gesundes Immunsystem.
Kindliches Herz regeneriert sich
Junge Menschen haben die Fähigkeit, neue Herzmuskelzellen zu erzeugen, wie Mediziner des Kinderkrankenhauses Boston jetzt belegt haben. Diese Erkenntnis ist ein wichtiger Ansatz zur Behandlung von Herzinsuffizienz bei Kindern und Jugendlichen. Die Forscher meinen widerlegt zu haben, dass das menschliche Herz nach der Geburt ausschließlich durch Erweiterung der vorhandenen Zellen wächst.
Alkohol als Schlafmittel untauglich
Ein Schlummertrunk oder gar Trinkgelage sorgt zwar für eine schnellere Bettruhe, stört jedoch den Schlaf grundsätzlich. Zu diesem Ergebnis kommt Irshaad Ebrahim, Ärztlicher Direktor des London Sleep Centre, nach Analyse von über 100 Studien. Die Ergebnisse werden in der April-Ausgabe von „Alcoholism: Clinical and Experimental Research“ publiziert. Erstmals ist eine so große Anzahl an Studien zur Wechselwirkung von Alkohol und Schlaf ausgewertet worden. „Alkohol – egal welcher Menge – verkürzt die Zeit bis zum Einnicken und sorgt auch für vertieften Schlaf, jedoch nur anfänglich. In weiterer Folge sind die Unterbrechungen der Schlafzyklen umso größer“, stellen die Forscher fest. Laut Ebrahim kommt hinzu, dass, weil eben anfangs der Schlaf tiefer ist, man von Schlaflosigkeit gequält Alkohol gerne als Schlafmittel benutzt. „Aus dem vermeintlichen Vorteil wird in Summe aber ein Nachteil“, so Ebrahim. Die Mehrzahl der Studien bestätigt den Umstand, dass infolge Alkohols der Tiefschlaf auf den Stufen drei und vier gestört ist. Gerade diese Phasen dienen laut Wissenschaftlern Geist wie Körper zur Regeneration bis hin zum Knochen- und Muskelaufbau. Zudem wird der Beginn signifikant verzögert. Der Alkoholeinfluss auf die Tiefschlafphase scheint auch abhängig von der konsumierten Menge zu sein. Je weniger Alkohol, desto besser.
Chemikalien bergen Asthmarisiko
Der Arbeitsplatz kann das Risiko für die Entwicklung von Asthma bei Erwachsenen erhöhen, wie die Allergologin Rebecca Ghosh vom Imperial College London und ihre Kollegen kürzlich nachgewiesen haben. Sie fanden bei einem von sechs Probanden einen Zusammenhang zwischen der Atemwegserkrankung und dem Job. Die Forscher konnten 18 Berufe ausmachen, die das Asthmarisiko potenziell erhöhen. Menschen, die Reinigungstätigkeiten nachgehen, sind besonders betroffen. Denn diese Gruppe ist gesundheitsbelastenden Chemikalien ausgesetzt. Die Forscher gehen davon aus, dass etwa 16 Prozent der Menschen, die in den 1950er-Jahren geboren wurden, im Erwachsenenalter durch ihren Job an Asthma erkrankt sind. „Eine Umfrage zeigt, dass ein Viertel mit Asthma bereits ernste berufliche Konsequenzen wegen ihrer Erkrankung hinnehmen
mussten; die Hälfte der Befragten fühlt sich durch das Asthma in ihrer Leistungsfähigkeit bei der Arbeit eingeschränkt“, sagt Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen in Deutschland. Staub, trockene Atemluft oder Schimmelsporen könnten Symptome hervorrufen oder die Erkrankung verschlimmern.
Hautkrebs: Weitere genetische Ursache entdeckt
Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Universität Duisburg-Essen entdeckten eine bislang unbekannte genetische Ursache für Hautkrebs. „Es gibt einen gewissen Prozentsatz von schwarzem Hautkrebs, der familiär auftritt. In 74 Prozent der Fälle
existiert eine Treibermutation, die den Krebs antreibt“, sagt DKFZ-Sprecherin Sibylle Kohlstädt. Demnach können Wirkstoffe, die eine Telomerase hemmen, als Therapie gegen den aggressiven Hautkrebs eingesetzt werden. Die Wissenschaftler Rajiv Kumar, Dirk Schadendorf und ihre Teams hoffen, bessere Therapien entwickeln zu können. „Wirkstoffe gegen die Telomerase sind bereits entwickelt, einige werden bei anderen Tumorerkrankungen sogar schon in klinischen Studien der Phase III geprüft“, sagt Rajiv Kumar. Eine Blockade der Telomerase könne das Wachstum von Melanomen bremsen.