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Lohnt sich „Öko“? Haustypen im Test

Experten stellen Berechnungen für die günstigste Bauweise für Öko-Häuser an.


Im Rahmen des zweijährigen Forschungsprojekts „Innovative Gebäudekonzepte im ökologischen und ökonomischen Vergleich über den Lebenszyklus“ untersuchen derzeit sechs Institute der Austrian Cooperative Research (ACR), welche Bauweise für Häuser langfristig am wirtschaftlichsten und umweltverträglichsten ist. Durch die Kombination von vier Gebäude­typen – Niedrigenergie-, Sonnen-, Passiv- und Plusenergiehaus – mit verschiedenen Konstruktionsarten wie Beton-, Holzspanbeton-, Holz- oder Ziegelbauweise und Systemen von Haustechnik und Wärmedämmung entwickelten die ACR-Experten exemplarische Gebäudekonzepte, die nun ökologisch und ökonomisch analysiert werden.
Auf welche Weise lassen sich Öko- und Kostenbilanzen objektivieren und über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes berechnen? Welche Gebäudekonzeption in Abhängigkeit von Bauweise und Konstruktion ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht zu bevorzugen? Fragen, die sich nicht nur die Baubranche, sondern auch Bauherren immer wieder stellen. Vergleichende Analysen und Qualitätsstandards fehlten jedoch bis dato.

Welcher Baustoff hat Zukunft

Die sechs ACR-Institute errechnen und evaluieren erstmals die relevanten ökologischen und ökonomischen Kennzahlen im Lebenszyklus eines Gebäudes. Das Projekt mit einem Volumen von 245.000 Euro wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des Programms „Haus der Zukunft“ gefördert. „Die neuen Daten, die unser gemeinsames Projekt liefern wird, leisten einen wichtigen Beitrag zur Evaluierung unterschiedlicher Bauweisen auf die Gebäudelebensdauer. Seitens der Baustoffverbände und -industrien wird das Projekt daher mit großem Interesse beobachtet“, ist Mag. Andreas Oberhuber, Koordinator des Projekts, überzeugt. „Durch die enge Zusammenarbeit der Baustoffexperten sowie die methodische Herangehensweise sind Objektivität sowie wissenschaftliche Korrektheit in der Projektabwicklung sichergestellt. Verhindert werden damit einseitige Interpretationen oder Befangenheiten.“

Gute Grundlage für Häuslbauer

Der Standort des fiktiven Einfamilienhauses wurde mit St Pölten festgelegt. Mit diesem Standort und seinen zugehörigen (Klima-)Werten wurden die Energieausweise mit zuvor definierten Energiekennzahlen je nach Gebäudekonzept für die einzelnen Varianten berechnet.
Oberhuber über den Projektfortschritt: „Wir stehen unmittelbar vor der Ökobilanz. Die haustechnischen Grundanforderungen, Planunterlagen und ausschreibungsreife Gebäudekonzepte liegen unserem Konsortium bereits vor. Die darauf basierenden Errichtungskosten müssen aber teilweise noch hinsichtlich Massen­ermittlung entsprechend korrigiert werden.“ Am Ende werden die Daten auch eine gute Grundlage für Häuslbauer liefern – unabhängig von Anbietern –, um Entscheidungen über Ausstattungsvarianten oder Baustoffe zu fällen. Erste Ergebnisse werden 2013 erwartet.

www.hausderzukunft.at