Liebe Leser!
„Design“ oder „Nicht-Design“ – das ist die Frage? Das war auch eine Frage, die wir in unserer letzten Redaktionskonferenz intensiv diskutiert haben.
Wie wichtig ist es, aus einer Ordination ein architektonisches Schmuckkästchen zu machen? Was verbinden Patienten mit einem stylischen Ambiente? Das Gefühl, dass die medizinische Qualität deswegen höher ist als in einer „einfachen“ Ordination? Ein höheres Vertrauen in die Fähigkeiten des behandelnden Arztes? Oder die Sorge, dass jemand durch Styling über mögliches mangelhaftes Fachwissen bzw. medizinisches Unvermögen hinwegtäuschen möchte?
Es gibt keine eindeutige Antwort darauf. Die Wahrheit liegt wohl wie immer in der Mitte. Nach einer längeren und ausführlichen Diskussion kam unsere Redaktion zur Auffassung, dass eine gewisse optische Ansehnlichkeit einer Arbeitsstätte zweifelsohne immer auch ein wenig ein Spiegelbild des Inhabers ist.
Wenn jemand ungepflegt ist, wenn sich jemand überhaupt nicht um sein Äußeres kümmert, wenn jemand alle Veränderungen im Bereich Styling & Optik standhaft ignoriert, dann heißt dies natürlich noch lange nicht, dass er nicht liebenswert, gescheit, erfolgreich, zuverlässig und fähig in seinem Beruf sein kann. Aber er wird ein Bild nach außen vermitteln, das bei den meisten Betrachtern bestimmte Rückschlüsse ergeben wird. Ebenso wird jemand, bei dem Styling und Optik penetrant im Vordergrund stehen, möglicherweise bei den Betrachtern die Frage aufkommen lassen, ob da vielleicht mit viel Lack ein löchriges Fundament überspielt wird.
Welches Maß an Design nun für eine Ordination das richtige ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Aber im Zweifelsfall gilt: lieber ein bisschen mehr Medizin und ein bisschen weniger Design.
Herzlichst Ihr
Axel C. Moser
Herausgeber


