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Kroatien: Urlaub und doch zu Hause?

„Besser irgendwann als nie“ lautet ein kroatisches Sprichwort. So manchem zufriedenen Urlauber des schönen Balkanstaates mag genau dieser Gedanke durch den Kopf gehen, bevor er sich ein nettes Domizil an der malerischen Küste zulegt.


foto: fotolia

Für immer mehr Urlauber gibt es eine Definition für echte Erholung: kurze Anreise, sauberes Meer, faszinierende Kulturhighlights, kulinarische Glücksmomente und ein sanft-romantisches bis wild-sportliches Naturangebot – mit anderen Worten: Kroatien. Das beliebte Urlaubsland am Balkan wird am 1. Juli 2013 als 28. Mitgliedsstaat in der Europäischen Union willkommen geheißen – vermutlich als letztes Land für längere Zeit. Dieser Faktor wirkt sich im Zuge der EU-Harmonisierung auch auf Immobilienkäufe aus. Mehr Argumente braucht es wohl nicht, um Kroatien als idealen Ort für entspannte Ferien anzupreisen. Das dürften auch die Österreicher so sehen, ist doch Kroatien mit 12 % heuer zweitbeliebtestes Reiseziel nach Italien (19 %). Doch nicht jeden machen feudale Hotelketten, Rundum-Animation oder lauschige, kleine Pensionen wirklich glücklich. Eine Alternative ist schnell gefunden: ein eigenes feines Ferienhaus oder eine nette Ferienwohnung – am besten im Eigentum für die nächsten entspannten Urlaubsjahre.

Große Vielfalt

Als Binnenländler tendieren die Österreicher bei der Wahl ihres Feriendomizils verständlicherweise Richtung Meer. Und da hat Kroatien tatsächlich einiges zu bieten: Die fast 6.000 km Küstenlinie und über 1.700 Inseln sind längst keine Geheimtipps mehr. Nicht nur Segler und Taucher schätzen das kristallklare Wasser, die stillen Buchten und gastfreundlichen Orte. Die bei Österreichern besonders beliebte Halbinsel Istrien liegt zudem in optimal erreichbarer Nähe. In nur wenigen Stunden ist man über die perfekt ausgebauten Autobahnen am Zielort.
Auch das Klima gilt als schlagendes Argument auf der Suche nach idealen Orten für das eigene Feriendomizil. In den trockenen Wintermonaten fällt die Temperatur selten unter 6 °C und 2.600 Sonnenstunden pro Jahr entsprechen dem klassischen mediterranen Klima, das für seine Wärme bei eher weniger drückender Hitze geschätzt wird. An der Küste herrschen im Winter durchschnittlich 6 bis 11 °C, im Sommer 21 bis
27 °C. Etwas kühler wird es im kontinentalen Innenland, wo sich im Winter selbst Skifahrer zu Hause fühlen.

Das Preisargument

Beim Kauf von Urlaubsdomizilen trifft ein Argument freilich besonders gut ins Schwarze: der Preis. Während in den nur wenige Kilometer entfernten Regionen rund um das italienische Grado oder Jesolo Quadratmeterpreise von 5.000 bis 6.000 Euro völlig normal sind, sind Ferienwohnungen in Kroatien bereits ab 1.500 Euro pro Quadratmeter zu haben. Dazu kommt ein nahezu sicherer Wertgewinn in den nächsten Jahren, der die erworbene Immobilie auch mittel- und langfristig zur stabilen Investition macht – ganz zu schweigen von den hervorragenden Vermietungsmöglichkeiten. Speziell in Istrien mit seinen wunderschönen Städten Pula, Rovinj oder Opatija und deren Umland sind Immobilien derzeit besonders gefragt.
Die Dimensionen der Kosten im Falle eines Immobilienerwerbs bewegen sich deutlich unter heimischen Niveaus: Die Immobiliensteuer, die beim Kauf zu bezahlen ist, beträgt fünf Prozent der Kaufsumme, Notar und Grundbucheintrag kosten etwa 1,5 %. Dazu kommt noch die Maklercourtage in Höhe von 3 bis 3,5 %, die vom Käufer entrichtet wird.
Laufend ist dann freilich noch die Grundsteuer zu bezahlen, die bei jährlich etwa EUR 1,50 pro Quadratmeter Wohnfläche liegt.

Sichere Investition

Als weiteres Argument gelten die Zukunftsaussichten: Baut mir da sicher niemand vor die Nase? Werden die Strände über kurz oder lang mit Hotelbunkern zugepflastert oder romantische kleine Ortschaften mit Apartmentburgen verschandelt? Nicht in Kroatien! Strenge Bauvorschriften sorgen dafür, dass die Küste nicht weiter verbaut werden kann und dass die kleinen alten Städte im Hinterland ein wichtiges Potenzial sind, das wissen auch die Einheimischen selbst und suchen ihr Kulturgut zu bewahren.
Der Immobilienscout lobt aus diesem Grund den Küstenschutz: „Die Natur hat Vorrang.“ Der Immobilienspezialist hat einige wertvolle Tipps für potenzielle Käufer auf Lager. Da es unter den Anbietern wie überall auch schwarze Schafe gibt, gilt es, Baupläne sorgfältig prüfen zu lassen, denn Schwarzbauten werden rigoros abgerissen. Auch die Eigentumsverhältnisse und die Lastenfreiheit sollten rechtlich geprüft werden, weil Grundbucheinträge nicht immer zuverlässig dem Letztstand entsprechen. Besondere Vorsicht ist zudem beim Kauf von Grundstücken ratsam: Innerhalb einer Zone von 70 Metern ab der Uferlinie darf außerhalb geschlossener Ortschaften nicht mehr gebaut werden, in einem Bereich von bis zu 1.000 Metern gelten verschärfte Auflagen für Baumaßnahmen. Grundsätzlich empfiehlt sich die Abwicklung des Kaufes inklusive Vertrag unter Hinzuziehen eines Notars oder Anwalt, auch wenn grundsätzlich Privatverträge ebenfalls gültig wären. „Nach Zahlung des Kaufpreises wird der Vertrag bei Gericht hinterlegt, was einer Auflassungsvormerkung entspricht. Nach dem Eintrag ins Grundbuch, was in Kroatien relativ flott von statten geht, sollte bei Gericht eine Eigentumsurkunde beantragt werden“, rät Immobilienscout abschließend.                 bw