KOLUMNE: Hausärzte als Netzwerker
Dr. Christa Pötzlbauer, Vizepräsidentin des ÖBVP
Primary Health Care versteht sich als wohnortnahes Netzwerk für die Bevölkerung zur Erhaltung der Gesundheit und optimaler Versorgung bei Krankheit. In ländlichen Bereichen blicken solche „Netzwerke“ bereits auf eine lange Geschichte zurück. Ganze Generationen von Landärzten haben die Menschen aller Altersgruppen umfassend medizinisch betreut und behandelt. So manches Spitalsbett konnte leer bleiben, weil die notwendige Behandlung fachgerecht im Rahmen von ärztlichen Hausbesuchen erfolgte. Und wenn die Betreuung zu Hause bei alleinstehenden Patienten nicht gewährleistet war, wurde vom Hausarzt nicht selten auch eine Hauskrankenpflege organisiert. Dort wo es fachärztlicher Befundung oder weiterer Behandlung bedurfte, bewährte sich der Allgemeinmediziner als Zuweiser und Drehscheibe für eine effektive Behandlung. Auch das Zusammenwirken mit den Vertretern anderer Gesundheitsberufe – wie insbesondere auch den Psychotherapeuten bei psychischen Erkrankungen – ist für viele Hausärzte eine Selbstverständlichkeit. Wenn das bisher schon sehr erfolgreiche gemeinsame Wirken der Hausärzte und Ärzte in Gruppenpraxen mit den verschiedenen therapeutischen Professionen jetzt abgekürzt PHC heißen soll, ist dagegen nichts einzuwenden. Wichtiger als die vielen theoretischen Konzepte, die zum PHC jetzt von den verschiedensten Institutionen auf den Tisch gelegt werden, sind allerdings gute Rahmenbedingungen für die beteiligten Berufsgruppen. Die Psychotherapeuten sind gerne Teil des Netzwerkes für die Gesundheit und auch bereit, an der Verbesserung der Rahmenbedingungen mitzuarbeiten. Wir freuen uns über einen Erfahrungsaustausch mit Ärzten und den Vertretern der anderen Gesundheitsberufe!



