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Individualität im Fokus

Preziosen sollen dekorativ und feminin sein, aber auch wertbeständig und zeitlos. Dennoch gibt es immer wieder Trends, welche auch im Exklusivbereich die Schmuckmode prägen.


Schmuck als Statement – Ausgefallen, aber mit Stil: Die italienische Schauspielerin Laura Chiatti trägt einen Ring in Form einer Schildkröte aus der Animal Collection von Chopard.

In der Welt edler Preziosen prägen – ähnlich wie in der Haute Couture – immer mehrere parallel laufende Trends den modischen Geschmack der jeweiligen Epoche. Was das zweite Jahrzehnt des dritten Jahrtausends betrifft, wird man eines Tages rückblickend sagen: „Einheitsbrei war out. In jener Zeit konnte und wollte die Frau vor allem durch Individualität punkten. Die kämpferische Phase der Emanzipation war vorbei, also besann sich die Frau auch wieder ihrer weiblichen Stärken, was bedeutet, dass die Schmuckstücke ebenso dekorativ wie feminin ausfielen. Die Hersteller trugen diesem Trend Rechnung, indem sie ihre ganze Kreativität ausspielten. Nie zuvor war das Schmuckangebot so umfangreich und mannigfaltig.“

Die Kunst der Auswahl

Das wichtigste Schlagwort unserer Zeit heißt Individualität. Mode soll nicht mehr Vorgabe sein, sondern ein möglichst breites Panorama an Inspirationen liefern. Das Ziel ist nicht, auszusehen wie Supermodel X oder Filmstar Y, sondern seinen eigenen Stil zu finden und zu leben. Gerade beim Schmuck ist es ganz entscheidend, dass er zum Typ der Trägerin passt. Das beginnt schon beim Basismaterial. Gelbgold ist zwar der Klassiker schlechthin, doch er steht leider nicht jedem Hauttyp gleichermaßen. Roségold, das inzwischen vom Trendmaterial zum Evergreen avanciert ist, bietet eine ideale Alternative. Mit Weißgold oder Platin gibt man sich zurückhaltender, weiße Materialien können manchmal aber auch kühl wirken – vor allem in Kombination mit schwarzer Kleidung.
Abgesehen vom Outfit sollte auch die Schmuckauswahl dem jeweiligen Anlass angepasst werden. Die richtige Abstimmung ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Es gibt Damen, die mit Selbstverständlichkeit an jedem Finger einen Ring tragen, während das bei anderen aufgesetzt und protzig erscheint. Obwohl Opulenz bis zu einem gewissen Grad wieder en vogue ist, kann man auch in Sachen Schmuck „overdressed“ sein. Es gibt kein Allgemeinrezept, wichtig ist nur das Bewusstsein, dass auch hier der Leitspruch „weniger ist mehr“ zutreffen mag. Besser ein perfekt zur Garderobe passender Cocktailring als drei schlecht kombinierte Allerweltsringe. Üppigen Ohrschmuck und ein großes Collier kombiniert man definitiv nur zum Abendkleid. Bei weniger festlichen Anlässen sollte man sich entweder für das eine oder das andere entscheiden.
Jener Körperteil, an dem man hingegen auch im Alltag nach Herzenslust mehrere Stücke miteinander kombinieren kann, ist das Handgelenk. Mehrere Armbänder oder Armreifen zu tragen, gilt zurzeit jedenfalls als „très chic“. Manche Schmuckhersteller bieten bereits Sortimente an, die zu kreativen Kombinationen einladen. Auch Mehrfach-Lederbänder – teilweise mit Luxuscharms veredelt – erfreuen sich großer Beliebtheit und lassen sich hervorragend auf die aktuellen Winterfarben abstimmen.

Dekorative Kontraste

Wie in jedem Modebereich, kehren auch Schmuckstile in gewissen Zyklen wieder. Schlichte geometrische Formen wechseln sich mit ornamentalen, feingliedrigen
Designs ab. Elemente des Art déco kehren ebenso in regelmäßigen Abständen wieder wie barocke Formen oder bestimmte Farbkombinationen. Das einzige Schmuckthema, das stets ganz oben auf der Hitliste steht, ist klassischer Diamantschmuck. Ob zeitloser Solitär oder aufwendige Pavée-Kreation – Diamanten sind in jeder Form die unangefochtene Nummer eins.
Derzeit erleben auch Kreationen in „Black & White“ ein fulminantes Comeback – Arrangements aus zweifarbigen Perlen, mit Keramik-Inlays oder Perlmutt und Opal oder edle Stücke mit schwarzen und weißen Diamanten.
Lange als unscheinbares Abfallprodukt verkannt, wurde der schwarze Diamant vor einigen Jahren als exklusiver Schmuckstein wiederentdeckt. Sein inneres „Feuer“ funkelt und glitzert subtil und elegant. Die Kohlerückstände im Kristall, welche für die dunkle Tönung verantwortlich sind, erschweren seinen Schliff so sehr, dass er als rares Schmuckstück fast den gleichen Preis erzielt wie sein weißes Pendant.
Die schönsten Eyecatcher der Schmuckwelt sind oftmals von der Natur inspiriert. So haben Motive aus Fauna und Flora auch im Winter 2012/2013 wieder Hochsaison – sowohl in Schwarz/Weiß als auch in paradiesischen Farbkompositionen.                   ik