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Immuntherapie bei Nierenzellkarzinom

In Österreich erkranken jährlich rund 1.200 Menschen an einem Nierenzellkarzinom. 61 Prozent davon sind Männer.


Jährlich sterben mehr als 400 Patienten an der Erkrankung. „In zwei Drittel der Fälle wird die Diagnose im lokal begrenzten Stadium gestellt, in einem Sechstel als regional fortgeschrittene Erkrankung, in einem weiteren Sechstel im metastasierten Stadium“, gibt Dr. Wolfgang Loidl, Vorstand der Abteilung für Urologie der Barmherzigen Schwestern in Linz Einblick.
Im Frühstadium mit einem auf die betroffene Niere beschränkten Tumor unter sieben Zentimeter Größe liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei 81 Prozent, sind bereits die Niere umgebende Lymphknoten befallen, beträgt sie nur noch 51 Prozent und sinkt bei Metastasen in anderen Organen auf nur noch acht Prozent. Die primäre Therapieform ist die Chirurgie. Strahlenbehandlung und die bis vor einigen Jahren verwendeten Medikamente wie Interferon oder Interleukin-2 erwiesen sich als unwirksam.
Mit Thalidomid, neueren Angiogenesehemmern und den sogenannten TOR-Inhibitoren gelang erstmals eine längere Stabilisierung der Erkrankung. Das Gesamtüberleben aber konnte erstmals mit einem neuen Immuntherapeutikum (Nivolumab) deutlich erhöht werden. In einer internationalen Studie gelang es, bei etwa einem Viertel der immuntherapeutisch Behandelten ein deutliches Schrumpfen des Tumors zu erreichen. Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg von 19,6 Monaten statistisch signifikant auf 25 Monate.