Immofinanz & Co
Die drei Immobiliengesellschaften Immofinanz, CA Immobilien Anlagen und conwert spielen jetzt in der Top-Liga mit: Am 21. März rückten sie in den ATX, den Leitindex der Wiener Börse, auf.
Der Zeitpunkt in die Oberliga aufzusteigen war goldrichtig: Die Immobiliengesellschaften Immofinanz, CA Immobilien Anlagen und conwert stehen nach hausgemachten Skandalen – etwa bei Immofinanz und Meinl –, Subprime-Krise in den USA und der weltweiten Rezession heute so gut da wie schon lange nicht. Die Unternehmen haben sich neu aufgestellt, ihre Portfolios restrukturiert und die Kosten gesenkt. Die vor Jahren separat an die Börse gebrachten Osteuropa-Töchter wurden wieder reintegriert. Im Gegensatz zu früher stehen heute Transparenz, Liquidität und Werthaltigkeit im Fokus.
Gute Aufstiegschancen
Immofinanz ist mit einem Immobilienvermögen von 8,5 Milliarden Euro die mit Abstand größte der drei Gesellschaften. Sie ist mit den Segmenten Retail, Logistik, Büro und Wohnen sowie ihren acht regionalen Kernmärkten Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Polen und Russland am breitesten diversifiziert. Immofinanz wird ihren Gewinn 2010/11 (per Ende April) vermutlich auf knapp 300 Millionen Euro, das sind 0,30 Euro je Aktie, nahezu vervierfachen und erstmals eine Dividende von 0,10 Euro ausschütten. Die Aktien notieren aktuell mehr als 40 Prozent unter ihrem Buchwert und haben von den drei ATX-Neulingen eindeutig das größte Kurspotenzial von bis zu 30 Prozent.
CA Immobilien Anlagen fokussiert auf das Segment Büroimmobilien mit den drei regionalen Schwerpunkten Österreich, Deutschland und Zentral-/Osteuropa (CEE). Nach zwei Verlustjahren erwirtschaftete CA Immo 2010 wieder 45 Millionen Euro Gewinn. Die Übernahme der Europolis Mitte 2010 wird sich im Bericht für das erste Quartal 2011 erstmals in Zahlen niederschlagen. Für 2011 ist auch erstmals eine Dividendenausschüttung geplant. Die Aktien notieren rund ein Drittel unter dem Buchwert. Das Kurspotenzial beträgt rund zehn Prozent.
conwert hat sich auf Wohnimmobilien in Österreich und Deutschland spezialisiert und investiert damit in die stabilsten Märkte Europas. Die Aktien notieren rund 22 Prozent unter ihrem Buchwert. Das Kurspotenzial ist mit knapp fünf Prozent geringer als bei Immofinanz oder CA Immobilien.
Das Verlustrisiko scheint jedoch ebenfalls am geringsten: Zum einen hat conwert mit dem Konsortium um Petrus Advisers jetzt einen stabilen Kernaktionär, der knapp ein Fünftel des Unternehmens hält. Zum anderen sind Wohnimmobilien mit indexierten Mietpreisen ein besonders guter Hedge gegen Inflation.
emb