Highlights unter der Lupe
Exklusives boomt. So könnte man den vorherrschenden Trend am Uhrenmarkt kurz und prägnant beschreiben. Was Exklusivität im Detail bedeutet, ist natürlich subjektiv.
qOb feine Handwerkskunst in Gold, Platin oder moderne Trendmaterialien wie Keramik und Karbon, neue Werktechnologien oder perfekter Imagetransfer – die Uhrenindustrie buhlt auf annigfaltige Weise um ihre Kunden. Ebenso wie die Begehrlichkeiten steigen nämlich auch die Ansprüche der Konsumenten, was Qualität und Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft. Schließlich will man sich an derart hochpreisigen Luxusgütern viele Jahre lang erfreuen. Besonders hoch im Kurs steht bei Sammlern und Liebhabern nach wie vor die Manufaktur Patek Philippe, die diesen Oktober ihr 175-jähriges Bestehen zelebriert. Die Jubiläumsmodelle waren zu Redaktionsschluss leider noch nicht verfügbar, doch man darf sich auf ein wahres Feuerwerk an uhrmacherischen Leckerbissen freuen, vorausgesetzt man verfügt über das nötige Budget.
Hommage an die Wissenschaft
Für ein breiteres Publikum sind vor allem jene Modelle interessant, mit denen man wertbeständige Tradition und uhrmacherische Kompetenz am Handgelenk trägt, ohne ein kleines Vermögen auszugeben. Als Traditionsmanufaktur mit beeindruckender uhrmacherischer Historie, bahnbrechender Innovationskraft und zugleich nachvollziehbarer Preispolitik – Letzteres ist derzeit keine Selbstverständlichkeit – erfreut sich Jaeger-LeCoultre weltweit einer großen Fangemeinde. Mit der „Geophysic Tribute to 1958“ hat die „Grande Maison“, wie Jaeger-LeCoultre von Insidern gerne genannt wird, eines ihrer bedeutendsten historischen Modelle neu aufgelegt. Die im internationalen geophysikalischen Jahr 1958 geschaffene Uhr ist nicht nur ein Symbol für Ganggenauigkeit und Widerstandsfähigkeit, sie zeichnet sich auch durch ihre makellose ästhetische Schlichtheit aus. Ihr Herz, das Kaliber 478BWSbr, das zur Ausstattung von Militäruhren gehörte, vereinte die größten technischen Errungenschaften der damaligen Zeit: Einen Sekundenstopp für eine präzise Uhrzeiteinstellung, eine Unruh aus Glucydur für eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Temperaturschwankungen, eine Unruh mit Stoßsicherungssystem für eine erhöhte Unempfindlichkeit gegenüber Erschütterungen, einen Rücker mit Schwanenhals für eine mikrometrische Gangregulierung und nicht zu vergessen das unverzichtbare Innengehäuse aus Weicheisen, das diesen außergewöhnlichen Mechanismus vor dem schädlichen Einfluss von Magnetfeldern mit einer Stärke bis 600 Gauss schützte, um in jeder Situation eine außergewöhnliche Präzision zu gewährleisten.
Maximaler Antimagnetismus
Die neueste Generation antimagnetischer Uhren kommt – wie bereits in der Mai-Ausgabe von ÄrzteEXKLUSIV berichtet – aus dem Hause Omega. Alle mit dem Beinamen „Master Co-Axial“ ausgewiesenen Modelle sind aufgrund der Verwendung neuer, magnetresistenter Werkmaterialien unempfindlich gegenüber Magnetfeldern von über 15‘000 Gauss. Zudem sind die Kaliber allesamt mit Co-Axial-Hemmung ausgestattet und Chronometer-zertifiziert. Die neue Aqua Terra Kollektion bringt mit grünen, blauen, roten und goldenen Elementen auf dem Zifferblatt erfrischende Akzente in die Kollektion.
Vintage Style par excellence
Luxus-Accessoires mit Retro-Touch stehen nicht nur in der Uhrenszene hoch im Kurs. Der Trend zu nostalgischen Gestaltungselementen zieht sich wie ein roter Faden durch alle Mode- und Lifestylebereiche. Bei Glashütte Original hat die Kollektion „Vintage des 20. Jahrhunderts“ selbst bereits Tradition. Das jüngste Mitglied dieser Modellfamilie heißt „Seventies Chronograph Panoramadatum“. Das markante Modell verfügt über ein komplett neues Chronografen-Werk. Zur Wahl stehen drei Zifferblattversionen: galvanisiertes Ruthenium, Silber oder Blau. Das stromlinienförmige Stahlgehäuse und das perfekt integrierte Armband sorgen für maximalen Tragekomfort, wodurch die Uhr zum idealen Begleiter in jeder Lebenslage wird.
Kompliment an die Damen
Was vor der Erfindung des Quarzuhrwerkes ganz normal war, galt bis vor wenigen Jahren eher als Rarität: Feminine Armbanduhren mit mechanischem Herz. Aufgrund ihres einzigartigen Charmes interessieren sich jedoch immer mehr Frauen für die handwerklichen Aspekte der Zeitmessung. In der Folge bieten von Jahr zu Jahr mehr Uhrenhersteller auch Automatik, Handaufzug oder gar Komplikationen in ihren Damenuhrenlinien an. Das betrifft keineswegs nur teure Luxusuhren – auch Marken des mittleren Preissegments wie Raymond Weil bauen attraktive Damenuhren mit beiden Antriebsvarianten. Die Zeit, in der technisch interessierte Uhrenliebhaberinnen zu Herrenmodellen greifen mussten, ist glücklicherweise schon lange vorbei. Eine Marke, die der Damenuhr stets große Aufmerksamkeit geschenkt hat, ist Eterna. Sie entwarf schon im frühen 20. Jahrhundert umwerfende Kreationen für zierliche Damenhandgelenke. Beispiele dafür sind das kleinste serienmäßig hergestellte Baguettewerk oder die Eterna Matic „Golden Heart“ mit massivem Goldrotor. 1976 fand die klare und zeitgemäße Formgebung von Eternas „Sahida“ große Bewunderung. Heute, 2014, lebt ihre temperamentvolle Persönlichkeit in den neuen „Grace”-Designs weiter. Drei davon sind mit einem mechanischen Automatikwerk, die anderen fünf mit einem Quarzwerk ausgestattet.
Was die Trends betrifft, so gibt es bei eleganten Damenuhren keine „Must-haves der Saison“. Manche Modefarben halten selbstverständlich Einzug in die Zifferblatt- und Banddesigns, auch Two-Tone-Modelle – vorzugsweise in Edelstahl/Roségold – sind wieder vermehrt zu sehen. So wählt einfach jede uhreninteressierte Kundin aus einer breiten Palette ihren persönlichen Favoriten. Wem der handwerkliche Aspekt nicht einerlei ist, darf sich über ein immer größer werdendes Portfolio an femininen Zeitmessern mit mechanischem Innenleben freuen. Denn wer sich einmal in das sonore Ticken eines von Hand gefertigten Uhrwerks verliebt hat, möchte diesen charmanten Aspekt der Uhrmacherkunst auch nicht mehr missen. ibk