Exklusiv und individuell
Sie schießen wie Pilze aus dem Boden: „kleine“ Gebäude mit sechs bis zwölf Wohneinheiten, die weggehen wie warme Semmeln. Stadtvillen nennen sie sich und sind voll im Trend.
qDie Stadtvilla ist seit dem Barock bekannt und hat sich als Vororthaus im 19. Jahrhundert etabliert. Damals schuf sich die wohlhabende Stadtbevölkerung Rückzugsräume in der heutigen Stadtvilla, die meistens als Zweit- oder Landhaus in Stadtrandlage genutzt wurde. Heute sind viele dieser ehemaligen Landhäuser durch die Ausbreitung der Städte in zentraler Lage zu finden – und dementsprechend teuer. Moderne Stadtvillen, die von mehreren Parteien bewohnt werden, sich jedoch durch ihren großzügigen Grundriss und eine parkähnliche Gartenanlage von benachbarten Ein- und Mehrfamilienhäusern deutlich abheben, sind da schon wesentlich günstiger. Dafür muss man sich – außer man hat einen eigenen Gartenanteil – die Grünflächen mit seinen Mitbewohnern teilen, was aber den Vorteil mit sich bringt, den Rasen nicht pflegen zu müssen, in der Regel werden diese schweißtreibenden Tätigkeiten von externen Unternehmen übernommen. Im Hinblick auf den Baustil sind bei einer Stadtvilla kaum Grenzen gesetzt. Gleiches gilt für die Dachformen. Allerdings werden solche Stadtvillen immer häufiger mit einem kubischen Grundriss und einem geneigten Zeltdach beziehungsweise einem Flachdach errichtet.
Wilhelminenberg und
Obersievering
Die Gründe für den Boom der Stadtvillen sind schnell erklärt. Alt-Villen im Stadtgebiet und im näheren Speckgürtel sind kaum am Markt – und dann zu meist extrem hohen, manchmal überteuerten Preisen. Wer sich von seinem Erbstück trennen will, möchte sich diesen Schritt natürlich vergolden lassen. Ein Luxus, den sich nur wenige wirklich leisten wollen – und können. Stadtvillen sind hier ein idealer Kompromiss. Mit vielen Freiflächen – Eigengärten, Balkonen und/oder Terrassen – kommen sie schon sehr nahe an das Flair von großzügigen Villen heran, dafür aber mit deutlich geringeren Kosten. Daher wundert es nicht, dass viele dieser Stadtvillen-Projekte bereits bei Fertigstellung ausverkauft sind.
Im Herbst 2014 stellte Raiffeisen-Leasing im 16. Wiener Gemeindebezirk in der Gallitzinstraße 93-95/Hertlgasse 12 auf einer rund 1.800 Quadratmeter großen Liegenschaft dreizehn sonnige Eigentumswohnungen in zwei modernen Stadtvillen inklusive Tiefgarage fertig. Das sanft nach Südsüdwest abfallende Grundstück und die Ausrichtung der Gebäudekörper sorgen den ganzen Tag über für Licht und Sonne. „Bewohner des Wilhelminenberges genießen vor allem die ruhige Umgebung, das geringe Verkehrsaufkommen, die Nähe zu den Steinhofgründen sowie zahlreiche gemütliche Heurige und Gasthäuser. Der Wilhelminenberg ist daher besonders bei Familien sowie natur- und sportbegeisterten Personen sehr beliebt“, kommentiert Alexander Schmidecker, CEO Raiffeisen-Leasing. Die geringe Anzahl an Wohnungen in Kombination mit attraktiven Ausstattungsdetails wie hochwertigen Parkettböden, Holz-/Alu-Fenstern, großen Glasschiebetüren zu den Außenbereichen und eleganten Bädern sorgen für ein besonders exklusives und individuelles Wohnerlebnis. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 65 und 170 Quadratmeter, alle Tops verfügen über großzügige Außenflächen. Aktuell ist nur mehr ein 141 Quadratmeter großes Appartement mit zwölf Quadratmeter Balkon und einer 80 Quadratmeter großen Terrasse verfügbar. Kaufpreis: 926.000 Euro.
Auch die Eigentumswohnungen in den fünf neuen Stadtvillen nahe den Obersieveringer Weinbergen fanden rasch ihre Abnehmer. Auf der rund 5.550 Quadratmeter großen Liegenschaft errichtete Raiffeisen-Leasing insgesamt 34 Eigentumswohnungen zwischen 55 und 216 Quadratmeter Wohnfläche sowie 34 Tiefgaragenstellplätze. Drei bis maximal zehn Wohnungen befinden sich in den fünf neuen Stadtvillen und der bestehenden, denkmalgeschützten Villa Paitl (Baujahr 1930), in der ebenfalls drei Wohnungen realisiert wurden. Die gesamte Anlage ist so ausgerichtet, dass die zentrale Sichtachse von der Krottenbachstraße auf die Villa Paitl, die in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt generalsaniert wurde, erhalten blieb. Auch hier ist nur mehr eine Eigentumswohnung – 135 Quadratmeter Wohnfläche, 190 Quadratmeter Eigengarten, Balkon und Terrasse – verfügbar. Kaufpreis: 738.200 Euro.
Luxus großgeschrieben
Ein weiteres außergewöhnliches Villenprojekt wird in der Kuchelau von Park Immobilien realisiert: „The Shore“ bietet ab Frühling 2016 luxuriöses Wohnen auf Flächen von 70 bis 330 Quadratmetern. Insbesondere in der Großstadt wird Privatsphäre großgeschrieben, so Christiane Weissenborn, Geschäftsführerin von Park Immobilien: „Gegenseitige Uneinsichtigkeit muss so weit wie möglich gegeben sein, daher schaffen wir immer private, intime Bereiche.“ Luxus wird hier großgeschrieben: Für alle Wohnungen wird es einen Concierge-Service geben und zusätzlich einen In- und Outdoorpool, einen Partyraum sowie riesige Kellerabteile mit eigenem Weinkeller.
Auch in Wien Liesing wird kräftig gebaut. Vor allem der Liesing Bach hat es den Entwicklern angetan. Vom Aquädukt am Maurer Berg Richtung Osten erstreckt sich eine rund vierzig Meter breite und 500 Meter lange Geländeterrasse. Sie liegt rund dreißig Höhenmeter über dem rund 200 Meter entfernten Liesingbach. Auf dieser Terrasse befinden sich fünf Stadtvillen „Am Maurer Berg“, gleichsam auf „Lichtungen“ eines rund hundert Meter breiten Waldstückes. Innerhalb dieses Waldstückes verläuft auch der Steilabfall zum Tal der Liesing. Die fünf Stadtvillen mit zusammen 43 Wohnungen liegen östlich, nahe der Kreuzung der Rudolf-Waisenhorn-Gasse mit der Rudolf-Zeller-Gasse. Vier davon sind dreistöckig, die östlichste ist vierstöckig. Dazu gibt es weitere 53 Tiefgaragenstellplätze. Alle Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen sind mit großzügigen Freibereichen wie Loggien, Terrassen, Balkonen oder Eigengärten ausgestattet. Die Stadtvillen sind Niedrigenergie-Häuser. Für das Abstellen von Fahrrädern und Kinderwägen stehen Räume zur Verfügung. Die Einlagerungsräume im Keller sind großzügig bemessen und verfügen über gesonderte Stromanschlüsse. Der Kaufpreis für eine 200 Quadratmeter große Fünf-Zimmer-Wohnung mit Loggia und Balkon beträgt 967.300 Euro.
Ein paar hundert Meter weiter stadtauswärts ist der Bauträger Seeste mit einem Projekt vertreten. Die in Rodaun vorherrschende Gebäudeform der Stadtvilla wird in einer zeitgemäßen Interpretation in die Architektur der Parkvillen an der Au übernommen. Die insgesamt sechs dreigeschoßigen Baukörper werden auf dem parkartigen Grundstück in unmittelbarer Lage zum Liesingbach frei platziert und ermöglichen somit angemessenen Freiraum für die gesamte Familie. Die 50 individuell gestalteten Eigentumswohneinheiten werden ökologisch nachhaltig in Niedrigenergiebauweise errichtet. Die Wohnungen im Erdgeschoß verfügen über Eigengärten, in den oberen Stockwerken sorgen Balkone, Terrassen und Loggien für ein helles und sehr freundliches Wohngefühl. Dank der hauseigenen Tiefgarage mit Liftzugang zu allen sechs Wohnkomplexen gehört lästiges Parkplatzsuchen der Vergangenheit an. mn