Energie-Wende
Wenn es nach den Bayern geht, dann soll die neue Marke BMWi nicht weniger als die Zukunft des Automobils vorwegnehmen. Dazu haben wir diesmal mit Dr. Eveline Kerbler eine Frau ans Lenkrad gebeten, die ebenfalls genau weiß, was es heißt, neue Wege zu gehen.
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Dass es im Leben oft anders kommt, als man denkt, ist eine profane Binsenweisheit, zu der jeder weitere Kommentar überflüssig scheint. Und dennoch gibt es Phasen im Leben, da krempelt sich alles um, da wird man konfrontiert mit Neuem, mit Unbekanntem ... und genau in solchen Situationen trennt sich die Spreu vom Weizen. Das gilt diesmal sowohl für unsere Testpilotin als auch für das Auto, das sie fährt.
BMW ist einer der großen Premium-Hersteller und sicherlich der innovativste.Mutige Designexperimente – man denke an den alten 7er BMW –, radikale Technik, wie zum Beispiel das iDrive-Bedienkonzept, das zuerst als zu kompliziert kritisiert wurde und heute allgemein anerkannt die Benchmark darstellt, und ein wacher Blick auf die Herausforderungen der Zukunft kennzeichnen den Stil der Bayern. Deshalb verwundert es auch kaum, dass man in München in Sachen Elektroauto mutig vorangeht. Der i3 definiert das Segment, das bislang eher von unattraktiven Kleinstwagen geprägt war, auf aufregende Weise neu: Chassis und Karosserie werden getrennt gefertigt. Im „Drive Modul“ aus Aluminium finden Hochvoltspeicher und Antriebstechnologie Platz, darüber sitzt das „Life-Modul“, eine Passagierzelle aus ultraleichtem Kohlefaser-Verbundwerkstoff. Die Trennung bringt Vorteile in der Produktion, die im Übrigen auf maximale Nachhaltigkeit ausgelegt ist, und beim Gewicht. Trotz der schweren Akkus im Zentrum des Fahrwerks wiegt das komplette Auto nicht einmal 1.200 kg – für heutige Zeiten ein sensationeller Wert. Etwas schwerer, dafür mit fast 400 PS deutlich dramatischer, wird der Sportwagen i8, ebenfalls im Leichtmetall-Kohlefaser-Mix produziert und ist demnächst in Österreich zu haben.
Ländliche Idylle
Aber zurück zum i3. Wir treffen unsere Testpilotin in Saxen, einer kleinen Gemeinde an der Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich. Hier im Dreieck zwischen Mühl- bzw. Mostviertel und dem Strudengau lässt es sich gut leben und im kurvenreichen Hinterland noch viel besser fahren. Treuen ÄrzteEXKLUSIV-Lesern kommt das Gesicht vielleicht bekannt vor – zu recht. Frau Doktor war mit uns vor einigen Jahren schon einmal in einem Range Rover Sport unterwegs. Damals noch als Gynäkologin in Wien tätig ... „The times they are a changin’“! Wir holen den Elektroflitzer bei BMW in Mauthausen ab und surren leise die paar Kilometer rüber nach Saxen. Im Zentrum der kleinen Gemeinde steht die Kirche, daneben der Wirt, es gibt zwei Bankfilialen, einen Supermarkt, Fleischhauer, Bäcker und mitten im Ort: das „Doktorhaus“. Das ursprünglich als Schloss Saxenthal errichtete Gebäude aus dem 13. Jahrhundert diente unter anderem den Grafen Clam Martinic – die Eventlocation Burg Clam liegt einen Steinwurf weiter westlich – als Alterssitz. Heute bespielt der Gemeindearzt die Räumlichkeiten. Dr. Kerbler empfängt uns gut gelaunt vor der Ordination, die sie derzeit als Gruppenpraxis für Allgemeinmedizin gemeinsam mit Dr. Ernst Mantsch betreibt. „Wir teilen uns die Arbeit, eine Woche bin ich dran, eine Woche er“, meint die sympathische Ärztin und fügt hinzu: „So pendle ich derzeit zwischen Wien und Saxen hin und her. Wenn alles klappt, übernehme ich die Ordination in einigen Jahren komplett.“ Wie kam der Umschwung von der Fachärztin zur Allgemeinmedizinerin? „Ich bin hier aufgewachsen, habe medizinisch immer schon gerne über den Tellerrand geschaut. Als das Angebot kam, hier einzusteigen, musste ich nicht lange überlegen. Mein Mann hatte zu Beginn ganz schön mit der Entscheidung, von der Stadt aufs Land zu ziehen, zu kämpfen, aber mittlerweile ist er lieber hier als in Wien. Und meinem Sohn gefällt es auch.“
Gefühlte 300 PS
Offen und spontan schwingt sich Madame ins futuristische, ganz aus ökologisch nachhaltigen Materialien gefertigte i3-Cockpit, lässt sich alles erklären und saust los. Wie fast jeder Elektroneuling, ist sie vom spontanen Antritt des Autos begeistert. „Wow, das geht ja ab wie ein Sportwagen ... mit gefühlten 300 PS!“, meint sie lachend und wedelt den i3 souverän durch das hügelige Hinterland. „Die Bedienung, die Lenkung, die Bremsen, das fühlt sich typisch nach BMW an“, sagt Kerbler, die privat einen älteren X3 bewegt. Überrascht zeigt sich die Ärztin auch vom Raumangebot des kompakten Elektroflitzers: „Hinten hätte sogar mein Mann genug Platz und der Kindersitz geht auch problemlos rein.“ Am Ende eines unterhaltsamen Trips dann das Testurteil: „Der i3 hat mich richtig überrascht. Ich bin normalerweise ein Old- und Youngtimer-Fan, aber dieses Auto könnte mich schon überzeugen. Wir haben in Saxen nebenan sogar eine öffentliche Ladestation. Da kann sich Wien ein Scheibchen abschneiden!“
Technische Daten: BMW i3
Antrieb: Elektromotor, max. Drehmoment 250 Nm ab 0/min.; Spitzenleistung 125 kW/170 PS
Batterie: Lithium-Ionen Batterie; Kapazität 18,8 kWh
Kraftübertragung: Heckantrieb
Karosserie/Fahrwerk: Karosserie aus CFK (Kohlefaser), Chassis aus Leichtmetall, vorne/hinten Scheibenbremsen, ABS, ESP
Maße und Gewichte:
L/B/H in mm: 3.999/2.039/1.578
Radstand: 2.570 mm
Leergewicht: 1.195 kg
Fahrleistungen:
0–100 km/h in 7,2 sec
Höchstgeschwindigkeit 150 km/h (abgeregelt)
Max. Reichweite: 190 km
Ladedauer: 30 min. bis 8 Std
Verbrauch: 12,9 kWh/100 km
CO2: 0 g/km
Preis: ab EUR 35.700,–
Testwagenpreis inkl.
Sonderausstattung: EUR 51.504,–
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