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Bin kurz mal weg

Immer mehr Menschen wollen – manche müssen sogar – kurzfristig umziehen. Unterstützung erhält das moderne Nomadentum von Agenturen, die voll ausgestattetes Wohnen auf Zeit anbieten.


Kurzfristiges Wohnvergnügen ist meist sehr teuer.

Es gibt viele Gründe, warum sich Lebens- und damit auch Wohnsituationen von einem Tag auf den anderen komplett verändern können. Ein neuer Job im Ausland, ein überraschendes Forschungsstipendium oder, nicht ganz so erfreulich, der „Über-Nacht-Rauswurf“ aus den einst gemeinsamen vier Wänden. Laut Statistik Austria lag die durchschnittliche Scheidungsrate in Österreich 1981 bei 26,5 Prozent und kletterte bis 2010 auf 43 Prozent. Das ist zwar bisweilen einfach nur eine trockene Zahl, aber es bedarf wohl nur wenig Fantasie sich vorzustellen, was es bedeutet, wenn sich fast die Hälfte aller Verheirateten irgendwann mal in ihrem Leben mehr oder weniger spontan eine neue Bleibe suchen müssen.
Die Anfänge der Idee, kurzfristig voll möblierten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, liegen in den sogenannten „Mitwohnzentralen“, die in den späten 1980er-Jahren überall in Europa aus dem Boden schossen. Damals vermittelten diese Agentur-Vorläufer noch mit kleinem Büro, einem Telefon und viel Papier Zimmer in Wohngemeinschaften. Dann kam das Internet mit seinen für diese Branche wie geschaffenen Möglichkeiten, Angebote und Nachfragen flächendeckend miteinander zu vereinen. Freilich haben sich auch die Ansprüche der Kundschaft geändert: Der Standard muss hoch, die Möblierung modern und die ADSL-Leitung nach draußen eine schnelle sein.  Dass die kurzen Mietdauern sich im Preis niederschlagen, zeigt ein Blick auf die Miete: 720 Euro ... aber nicht im Monat, sondern pro Woche für rund 90 m2 in Wien sind durchaus üblich. Die Betriebskosten sowie Strom, Warmwasser, Heizung, Internet und Endreinigung sind da freilich schon inkludiert. Es ist also davon auszugehen, dass die Anbieter solch kurzfristiger Wohnvergnügen wohl eher Firmenkunden oder gut verdienende Business-Nomaden im Auge haben. Umgekehrt lässt sich mit einer nur im Wochenrhythmus vermieteten Wohnung der Ertrag glatt verdoppeln!

Tausche Wohnung in Österreich gegen Haus in Australien

Keine Sorge, der nächste Absatz hat garantiert nichts mehr mit so unangenehmen Dingen wie Arbeit oder Scheidung zu tun. Hier geht’s um den Urlaub: Denn auch hier kann man via Internet weltweit Häuser oder Wohnungen für einen gewissen Zeitraum einfach tauschen! Web-Plattformen wie www.homeexchange.com oder www.homeforexchange.com bieten weltweit Privathäuser als Feriendomizile an. Man sollte halt im Gegenzug dazu bereit sein, auch seine eigenen vier Wände ohne viel Bauchweh zur Verfügung zu stellen. Eine Alternative, die wie alles Neue etwas Mut erfordert, einen dafür aber an Orte führt, von denen man noch nicht einmal geträumt hat. Weder vor noch nach der Scheidung ...

ck

Foto: bildagentur waldhäusl

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