Alle Achtung
Der „kleine“ Bruder des Range Rover macht seinem Nachnamen „Sport“ alle Ehre. Dank dezenter Modifikationen gewinnt er im Modelljahr 2012 sowohl in dynamischer als auch in effizienter Hinsicht. Nicht umsonst ist der „Rangie“ für viele Ärzte ein Traumwagen. Einer von ihnen ist Unfallchirurg Dr. Axel Kaulich.
Land Rover hatte in letzter Zeit ein glückliches Händchen: Seit vier Jahren ist die britische Marke, die sich zu Recht damit schmücken darf, in den 1970ern das Marktsegment der noblen SUV mit dem ersten Range Rover begründet zu haben, in den festen, aber liebevollen Händen des indischen Autokonzerns Tata. Das scheint nur auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein. Denn Ratan Tata, der 2008 Jaguar und Land Rover auf einen Schlag von der Ford’s Premier Automotive Group losgeeist hat, genoss seine Schulzeit in England und versteht die britischen Eigenheiten und Traditionen sicherlich besser als die nur auf ihre Quartalszahlen fixierten Ford-Manager aus den USA. Das Resultat spricht Bände. Land Rover hat im Tata-Konzern freie Hand und endlich wieder das Budget für neue Entwicklungen. Der Evoque etwa ist in Europa so erfolgreich, dass man mit dem Produzieren nicht mehr nachkommt. Und auch die klassischen Range Rover-Baureihen werden weiter verfeinert: Beim Range Rover Sport wurde der V8-Diesel durch den 3,0-l-V6 Twin-Turbo ersetzt. In der SDV6-Konfiguration leistet der Motor 256 PS und stemmt wuchtige 600 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle. Eine neue Achtgang-Automatik steigert das Talent zum Spurten und senkt auf der Autobahn die Drehzahl. Mehr Fahrfreude und weniger Durst? Geht das?
Viel Feuer
Das ist eine der Fragen, die wir unserem Ärzte-Autotester stellen werden. Wir treffen Dr. Kaulich zu einem gemütlichen Feiertagsfrühstück. Draußen wüten die Eisheiligen, die wir aus gegebenem Anlass spontan in „Eis-Eilige“ umtaufen. Frauen und Kinder werden im Warmen zurückgelassen, der Herr Doktor freut sich augenscheinlich auf die Probefahrt. Als wir um die Ecke zum Parkplatz biegen, reicht das Lächeln schon von einem Ohr zum anderen. „Wow, das steht schon mal mächtig da!“ Eine Einschulung benötigt der 36-jährige Chirurg, der derzeit die Gegenfächer absolviert und nach eigener Aussage noch zwei Jahre bis zum fertigen Facharzt braucht, nicht wirklich. Auf Anhieb zirkelt er den mächtigen Range souverän und gefühlvoll durch die Stadt und meint dazu lachend: „Das Format bin ich schon gewohnt. Unser alter Familienvan ist auch nicht viel kleiner, aber halt nicht so elegant.“
Die Zeit, die wir brauchen, um in den Wien umgebenden Grüngürtel zu gelangen, vergeht entspannt bei guter Musik, druckvoll interpretiert vom eingebauten Harman Kardon-Soundsystem. Axel widerlegt das Klischee vom Arzt mit Scheuklappen, der neben seinem Beruf nur wenig wahrnimmt: Vor dem Studium stand eine solide Ausbildung als Koch samt Matura, ein Beruf, der als Hobby im privaten Rahmen ausgeübt wird und in dessen Genuss ausgewählte Freunde und Verwandte immer mal wieder kommen. Die echte Berufung lag aber immer in der Medizin: „Ich habe mich nach der Schule ganz schnell für die Medizin entschieden, dann für mein Studium aber doch etwas länger gebraucht, weil ich nebenbei immer viel gemacht habe.“ Als da wären: Gemeinsam mit der nunmehrigen Ehefrau eine erfolgreiche Stepptanz-Truppe ins Leben gerufen, zwei Jahre lang ehrenamtlich für die Make-a-Wish-Foundation gearbeitet, eine Familie gegründet (Sohn Benjamin ist sieben Monate alt). „Ich habe da etwas in mir, das muss einfach raus!“, meint Dr. Kaulich auf seine offensichtliche kreative Ader angesprochen. „Momentan gehen die Familie und die Arbeit vor, aber irgendwann werde ich sicher nochmal was Neues anfangen.“
Zukunftstraum
Apropos neu: Wäre dieser Range Rover nicht eine Alternative zum Family Van? „Jederzeit, bitte einpacken zum Mitnehmen!“, lacht Axel und seine Augen funkeln. „Das Auto gibt einem in jeder Situation das Gefühl, dass man einfach alles damit machen kann. Du sitzt quasi im Hochparterre, hast die perfekte Übersicht und bist immer souverän und entspannt unterwegs. Platz für alle sieben Sachen, genug Druck unter der Haube und einfach wahnsinnig fesch. Der Range ist ein Traum, der momentan halt leider außerhalb meiner finanziellen Reichweite liegt.“ Wir machen uns da wenig Sorgen: Menschen mit so viel Feuer und Leidenschaft für ihren Beruf wie Dr. Axel Kaulich gehen ihren Weg, verwirklichen ihre Träume und haben irgendwann den passenden Range Rover in der Garage. ck
Fotos: Christian Kerbler
ÄrzteInfo
Jaguar Land Rover Austria GmbH
Fürbergstraße 51, 5020 Salzburg
Tel.: 0662/2121-0
info3landrover.at, www.landrover.at
Technische Daten: Range Rover Sport 3.0 SDV6 HSE
Motor: Reihensechszylinder-Commonrail-Turbodiesel; Hubraum: 2.993 ccm; max. Leistung 188 kW/256 PS; max. Drehmoment 600 Nm.
Kraftübertragung: permanenter Allradantrieb
Karosserie/Fahrwerk: selbsttragende Karosserie, vorne McPherson-Federbeine, hinten Mehrlenkerachse; vorne/hinten Scheibenbremsen, ABS, ESP.
Maße und Gewichte: L/B/H in mm: 4.783/2.158/1.789
Radstand: 2.745 mm
Kofferraumvolumen: 958 – 2.013 l
Eigengewicht: 2.535 kg
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,9 sec
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Kombinierter Treibstoffverbrauch lt. Werk: 8,8 l/100 km
Testverbrauch: 10,1 l/100 km
CO2-Emissionen: 230 g/km
Preis: ab EUR 80.500,–
Testwagenpreis inkl. Sonderausstattung: EUR 90.346,25