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„All inclusive“ trifft Ruhe und Ausgeglichenheit

Beim Stichwort „all inclusive“ denken die meisten Urlauber an Mittelmeerdestinationen mit Poollandschaft und Animation. Doch auch in Österreich beweisen immer mehr Häuser, dass im Urlaub kein Wunsch offen bleiben muss.


Gerade in der heimischen Bergwelt spezialisieren sich immer mehr Hotels auf eine besondere Urlaubsform: gediegene, stilvolle Umgebung in Kombination mit umfassender Wellness und feinster Kulinarik. Der vielleicht markanteste Unterschied zu bekannten „All-inclusive-Profis“ im Mittelmeerraum ist der Verzicht auf laute, turbulente Animation und riesige Areale, in denen sich die Urlauber erst einmal zurecht finden müssen. Heimische Touristiker setzen eher auf familiäre, überschaubare Angebote für jeden Geschmack, die vom „Zwangsbeglücken“ weit weg sind.

„Hoamat“ plus Exotik

Ein gelungenes Beispiel für „Rundum-Service“ mit Wohlfühlfaktor ist das mehrfach ausgezeichnete Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe zwischen Kärnten und der Steiermark. Das familiengeführte Traditionshaus pocht einerseits auf Tradition und regionale Schätze und bietet andererseits exotische Gustostückerl, die ihresgleichen suchen müssen. Mit Letzteren sind etwa der originalgetreue Chinaturm oder das orientalische Hamam gemeint. Einen optischen Fremdkörper stellt der mächtige Chinaturm gleich neben dem idyllischen Turracher See wohl dar, aber einen, der sich doch erstaunlich gut in die Umgebung fügt und vor allem wahre Highlights birgt: ein Teehaus, Behandlungsräume für Tuina, Qi Gong, Klangschalenmassage, Ayurveda oder auch Yoga.
Ohne Wellness-Programm überlebt heutzutage wohl kein Top-Hotel mehr. Heimische Spitzenhäuser punkten mit kreativen, ausgefallen, neuen und vor allem höchst wohltuenden Angeboten. Im Hotel Hochschober kam über die Jahre immer wieder ein neues Highlight dazu: Von der Zirbensauna mit Panoramablick und direktem Zugang in den See für die richtig erfrischende Abkühlung, über das orientalische Hamam mit wohltuendem Reinigungsritus, Dampfbäder und Saunen, mit Wasserbetten bestückte Ruhezonen, bis hin zur Pflege- und Behandlungslinie Balance Alpine 1000+, die auf Basis von wertvollen Bergkräutern für Schönheit und Wohlgefühl sorgt, reicht die Palette. Massagen und kosmetische Behandlungen verstehen sich schon fast von selbst. Als absolute Besonderheit gilt freilich das Seebad, ein geheizter Bereich im Turracher See, der im Vorjahr sein 20-jähriges Jubiläum feierte. Das Becken ist nach unten offen, sodass die Gäste ganzjährig in reinem – auf 30 Grad erwärmtem – Seewasser schwimmen, das sich alle zehn Stunden von selbst austauscht. Im Winter, wenn der See immerhin etwa sieben Monate lang zugefroren ist, bedeutet ein Bad im wohlig-warmen Wasser ein exklusives Vergnügen.

Sport und mehr

Heimische Häuser setzen gerne auf ein breites Sportangebot. Auch wenn die Witterung es nicht zulässt, dass die Umgebung der Turracher Höhe per pedes, per Mountainbike, mit Schneeschuhen oder Skiern erkundet wird, bleiben Indoor-Optionen: im exklusiven Fitnessraum, bei Yoga, (Wasser-) Gymnastik oder Tanz. Außerdem stehen bei gutem Wetter Bogenschießen, Klettern und natürlich das kleine, aber sehr feine Skigebiet der Turracher Höhe zur Verfügung.
Wandern verdient naturgemäß eine besondere Erwähnung. Die Region Turracher Höhe hat sich dazu etwas ganz Besonderes einfallen lassen: den Alm Butler. So wie schon seit Jahren der Pistenbutler die Touristen zum Schmunzeln bringt, wenn er in Traditionskleidung mitten auf der Piste Prosecco oder Eis serviert, so sorgt der Alm Butler in der wärmeren Jahreszeit dafür, dass den Gästen Wünsche erfüllt werden, noch bevor sie diese aussprechen können. Der Alm Butler begleitet Gäste auf Wanderungen, erklärt Pflanzen und Tiere der Kärntner Bergwelt, bereitet am Gipfel ein Frühstück zu oder unternimmt Expeditionen mit Kindern.
Viele heimische Häuser setzen zusätzlich auf ein breit gefächertes Kursprogramm, damit der Aufenthalt – ganz ohne Animation – ein Erlebnis mit Nachhaltigkeitseffekt wird. So liefert im Hotel Hochschober etwa die Kinder- und Jugendärztin und Sportmedizinerin Dr. Anna Maria Cavini im Programm „Eltern fit – mit und für die Familie“ handfeste Tipps für werdende und Jungeltern, die sich gleichzeitig erholen und auf ihre herausfordernden Aufgaben vorbereiten können. Im sogenannten „Wortreich“, der stylischen Bibliothek des Hauses, finden Lesungen und Schreibwerkstätten statt – die klingenden Namen der wortgewaltigen Gäste reichen von Julya Rabinowich über Doris Knecht oder Lisbeth Bischoff bis zu Katharina Seiser. Kochkurse, Glückstraining, Burnout-Prophylaxe, Tanz- oder Musik-Workshops halten Kopf und Körper in Bewegung und sorgen dennoch für maximale Erholung.

Regionales punktet

Schließlich kommt freilich auch die Kulinarik nicht zu kurz, wobei gerne auf regionale Produkte aus der Umgebung gesetzt wird. Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Kräuter, Säfte oder auch Wein stammen meist von verantwortungsvollen Bio-Produzenten. Hochschober-Küchenchef Franz Rohn und seine Mitarbeiter zaubern daraus täglich wohlschmeckende und oftmals überraschende Köstlichkeiten, auf die sich die Gäste allabendlich schon freuen, obwohl sie auch tagsüber alles andere als Hunger leiden müssen. Mit anderen Worten: Der sportliche Faktor ist während des Aufenthalts notwendig, um nicht als Souvenir ein paar Kilo Hüftspeck mit nach Hause zu nehmen. Auffallend häufig wird übrigens zum Abendessen das vegane Menü gewählt. Wer bis dahin dachte, dass Veganismus zwingend Kasteiung bedeutet, wird hier eines Besseren belehrt.
Über 100 Inklusivleistungen bietet das Hotel Hochschober. Besonders machen es allerdings die vielen Kleinigkeiten, an die der Gast vorab nicht denkt. Die Gastgeber machen sich aber offensichtlich laufend Gedanken, denn nur so kommen Features wie Leihrucksäcke, Babytragen, Sonnencreme oder Naschereien für zwischendurch zustande. Das Hotel Hochschober mag hier nur als Beispiel dafür dienen, wie umfassend – also „all inclusive“ – das Angebot heimischer Hotels zwischen Bergen und Seen ist. Wer auf eine zeitaufwendige Anreise verzichten kann, ist hier zweifelsohne mindestens genauso gut aufgehoben wie in exklusiven Mittelmeer-Resorts. bw