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Abtauchen ohne Anreise

Wer träumt nicht vom eigenen Pool im Garten? Sorgfältige Planung und fachmännische Beratung sind wichtig, damit es später keine unangenehmen Überraschungen gibt.


Markus Halbartschlager, Leitung Schwimmbadtechnik und Schwimmbad Wirkstoffe bei BWT Austria

Ein hochwertiger Swimmingpool verschafft nicht nur luxuriösen Badespaß, er wertet auch jeden Garten auf. Wer also in Sachwerte am eigenen Grundstück investieren und sich den  lange gehegten Wellnesswunsch erfüllen möchte, sollte angesichts der aktuell mageren Renditen und geringen Zinsen an den Finanzmärkten nicht länger zögern. Ist die Budgetfrage und Kostenkalkulation einmal geklärt, fängt es eigentlich erst so richtig an. Allen Planungen voran steht allerdings die Wahl des Standortes. Neben optischen Gesichtspunkten ist es vor allem wichtig, dass der Pool möglichst viel Sonnenwärme, am besten von morgens bis abends, erhält. Außerdem sollte er sicht- und vor allem windgeschützt liegen.
Die Standardgröße eines Gartenpools liegt bei 8 x 4 Meter bei einer Wassertiefe von ca. 1,35 bis 1,60 Meter. Hier können bequem zwei Personen nebeneinander ihre Bahnen schwimmen. Die Größe eines Pools ist aber individuell festlegbar. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt, wenn der Garten den Platz hergibt. Bei Beckenlängen bis zu 8 m empfiehlt sich auf jeden Fall der Einbau einer Gegenstromschwimmanlage. Diese gewährleistet, dass das Schwimmen nicht durch das ständige Wenden in seinem Fluss unterbrochen wird.

Für die Zukunft planen

Worauf bei der Pool-Planung zu achten ist, beantwortet 
Markus Halbartschlager, Leitung Schwimmbadtechnik und Schwimmbad Wirkstoffe

bei BWT Austria zunächst mit einer Gegenfrage: „Worauf lege ich als zukünftiger, von Vorfreude verzückter Poolbesitzer wert? Optimale Wasserhygiene? Leichte Reinigung? Sicherheit? Energieoptierter Betrieb? Minimaler Aufwand? Diese Faktoren sind in der Entscheidungsfindung ganz wesentlich. Die Investition langfristig zu betrachten, ist ratsam. Denn die Errichtungskosten rund um den Pool sind annähernd gleich – ob man nun einen Folienpool mit manueller Technik oder einen Edelstahl-Pool mit Superior Wasseraufbereitung realisiert. Man kann beides zu einem für sich perfekten Pool machen, jedoch Ansprüche sind verschieden.“
Mit der Errichtung eines Swimmingpools alleine ist es aber noch nicht getan. Zur guten Ausstattung gehört ein entsprechender Poolzubehör sowie professionelle Schwimmbadtechnik: Wasseraufbereitungs- und Filteranlage, Pool-Skimmer, Treppe oder Poolleiter, Massagedüsen, Unterwasserbeleuchtung, Pool-Bodensauger, Kescher, Chlor-Tabs, pH-Messgeräte, Teleskopstange – hier scheint es keine Grenzen zu geben. Mögen manche Details unwichtig sein, ein Grundsatz gilt immer: Man sollte nur hochwertige Pool-Accessoires verwenden, um sich später nicht ärgern zu müssen. Das Material sollte vorzugsweise UV-stabil und Chlor- bzw. Wasserpflegemittel-resistent sein.
Ins Becken hinein kommt man schnell, aber schließlich will man auch sicher und bequem wieder heraus. Ob römische Treppe oder funktioneller Edelstahleinstieg, das bleibt dem persönlichen Anspruch und natürlich der möglichen Beckengröße überlassen. Auch an später denken! Will man auch in zehn Jahren noch über eine Leiter aus dem Pool klettern? „Antirutsch“-Treppenstufen und zusätzliche Handläufe gewährleisten auf jeden Fall den angenehmen Weg ins und aus dem Wasser. Außerdem lassen sich in viele Pools Treppenkonstruktionen, Gegenstromanlagen, Massagedüsen oder Scheinwerfer integrieren. Damit wird der Zugangsbereich des Pools zu einem besonderen Wohlfühlplatz. „Mit der Errichtung eines privates Pools soll meist ein persönlicher Rückzugsort geschaffen werden, an dem man Erholung, Entspannung und Entschleunigung leben kann. Licht spielt in Raumgestaltungskonzepten immer eine wesentliche Rolle. Mit direktem und indirektem Licht sowie durch Unterwasser-Scheinwerfer mit verschiedenen Farben können unterschiedliche Stimmungen erzeugt werden“, ist BWT-Experte Halbartschlager überzeugt.

Optimale Wasseraufbereitung

Eine auf die Beckengröße abgestimmte Wasseraufbereitungsanlage ist unverzichtbar. Hier gibt es bewährte technische Angebote, die das Wasser zusammen mit Wasserpflegemitteln reinigen, Verunreinigungen eliminieren und vor Keimbildung schützen. Mit einem häufigen Wasserwechsel ist es nicht getan, zumal die Kosten ins Unermessliche steigen würden. Eine  gezielte Wasserhygiene – am besten mittels einer Aufbereitungsanlage, die beispielsweise mit Chlor, Brom oder Ozon arbeitet, bringt während der gesamten Poolsaison sauberes,  kristallklares Wasser hervor. Sichtbare Verunreinigungen werden mit der Filteranlage durch Filtern und Umwälzen des Wassers entfernt. Seit einiger Zeit erfreuen sich moderne Poolstaubsauger, die die Wände entlangklettern, großer Beliebtheit. Diese vollautomatischen Geräte erledigen die Reinigung von Boden und Wänden des Schwimmbeckens völlig ohne Aufsicht.  Selbst unter der Rollabdeckung saugt, filtert, bürstet der Poolroboter unermüdlich dank der programmierten Software. Ein feiner integrierter Filtersack sammelt von Blättern bis hin zu feinsten Schwebeteilchen alle Fremdstoffe auf. Um hier die richtige Lösung für Ihren Pool zu finden, ist jedenfalls fachmännische Beratung gefragt.

Nicht an der Abdeckung sparen

Wasser verdunstet nun einmal und kühlt insbesondere in der Nacht ab. Hier kann eine Abdeckung beispielsweise als Folienanlage – hand- oder automatisch betrieben – oder ein  eleganter Unterflurrolladen energiesparend helfen. Darüber hinaus schützt eine Abdeckung ganzjährig auch vor groben Verschmutzungen. Mit speziellen Solarabdeckungen ist es möglich, die Sonnenenergie noch stärker zur Beckenerwärmung auszunutzen. Das hilft, noch effektiver Energie zu sparen.

Saubere Leistung

Die wichtigste Voraussetzung für klares Pool-Wasser ist sein pH-Wert. Mit einer automatisch regulierenden pH-Anlage wird der pH-Wert des Wassers während der Pumpenlaufzeit kontinuierlich reguliert – umständliches manuelles Messen entfällt und der pH-Wert  ist immer optimal eingestellt. Optional kann das Poolwasser auch mithilfe von Salz aufbereitet werden. Dafür wird dem Poolwasser etwa 0,3% Salz zugegeben. Ein Salzelektrolyse-Gerät spaltet während der Pumpenlaufzeit kontinuierlich freies Chlor aus dem Salz und desinfiziert so das Poolwasser. Das Ergebnis: Ein Gefühl wie im Ozean. Besonders Menschen mit Hautproblemen wissen diese Art der Desinfektion sehr zu schätzen!

Kleines Poollexikon

Wer sich einen Pool anlegen möchte, sieht sich plötzlich mit zahlreichen Fachausdrücken konfrontiert.

  • Absorber: Solarabsorber absorbieren die Wärme des Sonnenlichtes und erwärmen damit das Beckenwasser.
  • Electronic pH-Meter: Messgerät zur Bestimmung des pH-Wertes, zur Kalibrierung wird eine Referenzlösung benötigt.
  • Flockkartuschen/Flockmittel: zum Binden von Trübstoffen und Schwebepartikeln im Sandfilter.
  • Skimmer: Oberflächenabsauger, über den  das Badewasser samt Verschmutzungen und kleinerer Insekten absaugt und der Filteranlage zuführt wird.
  • Rückspülung: Dabei wird die Fließrichtung des Wassers im Filter umgekehrt, d. h. das Beckenwasser wird von unten nach oben durch den Sandfilter gedrückt. Schmutzteilchen werden herausgespült und durch die Abwasserleitung in den Kanal befördert.
  • Quarzsand: wird zur Befüllung des Filterkessels benötigt. Bei der Sandfilteranlage wird das Beckenwasser durch den Sand gedrückt und somit bleiben Schmutzpartikel in ihm hängen.

Welche Poolheizung ist die richtige


Badespaß im eigenen Garten ist ein wahrer Luxus, doch nur, wenn auch die Wassertemperatur passt. Zu den gängigsten Poolheizungssystemen gehören

  • Wärmepumpen: Sie arbeiten sehr effizient und energiesparend, indem sie Wärmeenergie aus der Umgebungsluft bei extrem geringem Stromverbrauch absorbieren. Laut Schwimmbadexperten bedeutet das bis zu 80 % kostenloser Energie zur Poolbeheizung. Weitere Vorteile: einfache Installation, extrem hoher Wirkungsgrad, relative Wetterunabhängigkeit. 
  • Wärmeaustauscher: Diese Systeme nutzen für die Beheizung des Poolwassers die von der Hauszentralheizung zur Verfügung gestellte Wärme. Durch die Nutzung der gesamten Heizleistung aus dem Haus kann der Wärmetauscher den Pool in kürzester Zeit enorm erwärmen. Weitere Vorteile: Wetterunabhängigkeit und sehr geringer Platzbedarf.
  • Kostenlose Sonnenwärme: Abgesehen von den Installationskosten spricht die Energie zum Nulltarif für die Beheizung mit Solarkollektoren. Dafür muss jedoch eine nach Süden ausgerichtete Dachfläche zur Verfügung stehen, die idealerweise  der Größe des Pools entspricht. Bei allen umweltschonenden Vorteilen gilt es jedoch zu bedenken, dass Wärme nur bei Sonnenschein produziert wird.

Event-Tipp

POOL + GARDEN TULLN
21. bis 24. März 2013
www.messe-tulln.at